Mittwoch, 11. Oktober 2017

Schimmert die Nacht

Autorin: Maggie Stiefvater
Seiten: 400
Verlag: script5
ISBN: 978-3-8390-0177-6

Worum geht's?

In Maggie Stiefvaters Spin-off zur Nach dem Sommer-Trilogie erlebt das explosive Traumpaar Cole und Isabel eine prickelnde Liebesgeschichte im sommerlichen Los Angeles. Romantisch, mitreißend und ungemein sexy!

Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben in L.A. An Cole denkt sie selten. Als er plötzlich vor ihr steht, beginnt ein nerven- und gefühlsaufreibendes Spiel aus unwiderstehlicher Anziehung und abgrundtiefer Abneigung. Cole ist hinreißend und verführerisch wie immer, und Isabel kann seinem Charme nur schwer standhalten. Doch zugleich fürchtet sie, dass seine dunkle Vergangenheit wieder Macht über ihn erlangt. Deshalb hat sie sich geschworen, sich nicht noch einmal in ihn zu verlieben, und kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle an.

Cole hingegen tut alles, um Isabel von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Aber eine Frage bleibt: Weshalb ist er wirklich zurückgekommen?

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Wer ist die Autorin?

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Was die Spiegel wissen ist der dritte Band ihrer neuen Buchreihe, die in den USA bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.

Hier geht es zur Website von Maggie Stiefvater:
www.maggiestiefvater.de

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Wie fand ich es?

ACHTUNG! TEIL EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Es ist mir ein wenig schwer gefallen, diese Rezension zu schreiben - ganz anders als bei "In deinen Augen", auch wenn mich beide Bücher emotional wirklich gefordert und begeistert haben. Doch Coles und Isabels Geschichte ist für mich auf eine andere Art besonders. Mit "Schimmert die Nacht" verband ich schon vor der Lektüre einiges an Erwartungen, Begeisterung, Liebe für die beiden Figuren, ohne eine genaue Ahnung wie sich das alles auf den Seiten würde festhalten lassen.

Sie haben mich nicht enttäuscht. Das gesamte Buch hat mich alles andere als enttäuscht.

Cole und Isabel zusammen sind eine Mischung aus Totalkatastrophe und Seelenverwandschaft - und genau das macht sie so interessant. In der "Mercy Falls"-Trilogie machte sie das zu einem wunderbaren Gegenstück zu Sam und Grace, doch stand die Frage im Raum ob diese heiß-kalt-heiß-Beziehung auch im Alleingang unterhalten kann. Die Antwort: Ja. Sowohl emotional als auch witzig, und so einige Elemente dazwischen schaffen die beiden in Kombination. Sie bringen das Beste und das Schlechteste ineinander hervor, und es war ergreifend mit anzusehen, wie sie sich zusammen entwickeln. Der Ausgang ihrer Geschichte wird dadurch ein Stück weit ungewiss, und die vielen Höhen und Tiefen ihrer Beziehung schafften es, immer wieder Spannung aufzubauen.

Im Hinblick auf die Grundthematik sind damit weniger Actionszenen gemeint, sondern mehr die Spannung im Kampf der Figuren gegen sich selbst beziehungsweise ihre Süchte und Traumata. Besonders wie der Werwolfaspekt Coles in diesem Zusammenhang eingesetzt wurde um ihn als Charakter zu reflektieren hat mir gefallen. Sowohl in ihre Probleme als auch in ihre Persönlichkeit gewährte die Autorin hier einen noch tieferen Einblick als bei ihren bisherigen Auftritten, sodass ich, die zum Beispiel Isabel bis dato noch nicht hundertprozentig ins Herz geschlossen hatte (eben weil ich noch nicht das Gefühl hatte, sie wirklich zu kennen) verstehen und lieben lernte.

So wuchs mir also Isabel ans Herz, was bei Cole gar nicht mehr nötig war. Sie kommen einem wirklich wie Individuen vor, umfangreich gestaltet und voller Stärken und Schwächen. Insbesondere im Hinblick auf Coles Sucht, aber auch bezogen auf Isabels emotionales Trauma hat die Autorin es wunderbar vereint ihren Schmerz, wie auch ihre Hoffnung, aber auch ihre Gebrochenheit darzustellen. Sie werden nicht als perfekt und unterwürfig dargestellt, eine Rolle in die vor allem Traumaopfer in der Realität oft gedrängt werden, weil sie sonst ja nicht "gute" Opfer wären. Sie erholen sich nicht wie im Film, ihre Liebe zueinander ist nicht die Lösung ihrer persönlichen Probleme... Stereotypen in diesem Zusammenhang wurden umgangen (zumindest soweit ich das feststellen konnte, korrigiert mich, sollte ich falsch liegen) und die Situationen authentisch dargestellt.

Maggie Stiefvater schreibt wunderbar bildlich und malerisch, nichts Neues. Was mir aber besonders aufgefallen ist, ist wie gut dieser Stil kombiniert mit düstereren Themen funktioniert. Auch in "Nach dem Sommer" und den folgenden Büchern ging es natürlich ab und zu nicht gerade rosig zu, doch hier ist die Thematik und das Setting um einiges realistischer und klarer, weniger märchenhaft, Werwölfe hin oder her. So einiges war es wert als Zitat auf meinem Blog verewigt zu werden, wie ihr hier feststellen könnt.

Mir fehlen immer noch ein wenig die Worte, aber definitiv kann ich sagen: Ein wundervolles Buch, eine ungewöhnliche, spannende Liebesgeschichte mit facettenreichen, ungewöhnlichen Hauptfiguren, die sich ihrem Trauma, ihrer Vergangenheit und ihrer komplizierten Beziehung zueinander stellen müssen - und dabei wird es niemals langweilig!

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