Samstag, 25. November 2017

Spinnenfalle

Autorin: Jennifer Estep
Seiten: 400
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-28116-4

Worum geht's?

Messerscharf und rot wie Blut – das ist Gin Blancos neues Abendkleid und es steht ihr ausgezeichnet. Auch wenn sie als Profikillerin eigentlich ununterbrochen Arbeit hat, gibt es eine Feierlichkeit, die sich Gin auf gar keinen Fall entgehen lassen möchte: In einer opulenten Gala in Ashlands angesagtesten Kunstmuseum sollen die ach-so-schicken Besitztümer ihrer jüngst verstorbenen Erzfeindin ausgestellt werden. Doch leider ist die Veranstaltung nicht nur super hip, sondern auch heiß begehrt bei Kriminellen. Kaum hat Gin begonnen, den Abend zu genießen, wird das Museum von einer Diebesbande gestürmt. Eine Frechheit, die die Auftragskillerin nicht auf sich sitzen lassen kann – schließlich ist nicht nur ihr Kleid scharf, sondern auch die Messer darunter ...

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Wer ist die Autorin?

Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und lebt heute in Tennessee. Bei Piper erscheinen ihre Serien um die »Mythos Academy«, »Black Blade« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin« und »Bigtime«.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir vom Piper Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. <

ACHTUNG! TEIL 8 EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Man könnte ja denken, inzwischen gehen Figuren und Autorin langsam die Puste und die Ideen aus, was neue Überraschungen und Action in Ashland betrifft, immerhin kommen bis zu diesem Punkt die meisten Reihen nicht einmal, oder werden inzwischen leider langweilig. Aber in Gins inzwischen nun schon achtem Buch steigt man als Leser anders als gewohnt in die Geschichte ein - und umso origineller. Jennifer Esteps Ideenreichtum beweist "Spinnenfalle" definitiv, denn der Banküberfall, der diesmal den Einstieg in Gins neuestes Abenteuer bildet, stellt sie vor neue Herausforderungen und ist aufregend zu lesen. Lebendig schreiben kann die Autorin sehr gut - man fühlt sich als würde man neben Gin durch die Gänge schleichen und auf die Chance warten, seine Gegner zur Strecke zu bringen.

Charakterlich ist Gin auch lange nicht am Ende, denn sie wird einfach nicht langweilig. Nach den emotionalen Zerwürfnissen des letzten Buchs war ich sehr gespannt darauf, wie sie sich weiterentwickeln würde, sowohl als Individuum, als auch in ihrer Interaktion zu Owen. Und ich bin wirklich froh, dass auch wirklich auf beides Wert gelegt wurde - ihre Bewältigung dieser Ereignisse wird nicht auf ihre in die Brüche gegangene Beziehung reduziert, sondern immer wieder kommen auch andere Erfahrungen ins Spiel, die sie aus den Ereignissen gezogen hat und die sie noch beschäftigen.

Die Flashbacks zu Gins erstem Getöteten sind eine tolle Ergänzung, vor allem aufgrund der Verbindung und der Lehre die sie aus diesem Ereignis rückblickend zieht. A) wird es einfach immer interessant sein mehr über ihren Hintergrund zu erfahren, egal wie viel man als Leser schon weiß, und B) erklärte es die komplizierte Ebene ihrer Beziehung zu Owen. Dass sie das ihm gegenüber klar gestellt hat, sich insgesamt nicht entschuldigt für die Person die sie ist sondern zu sich und ihren Entscheidungen steht, auch wenn sie manchmal nach hinten losgehen - ich liebe sie einfach. Es ist immer wieder wunderbar, von ihr lesen zu dürfen!

Insbesondere, dass auch Owen eine Entwicklung und Gelegenheit bekommt, offen in Bezug auf die Ereignisse zu sein und die ganze Kommunikation der beiden - das erinnert mich daran, warum ich die Interaktionen dieser Figuren so gerne lese. Auch wenn sie gerade auf völlig unterschiedlichen Punkten stehen, nähern sie sich an und ich bin der Meinung in diesem Buch ist das auf sehr authentische Weise geschehen.

Wo wir bei Interaktion und Annäherung sind - auch das Gin und Brias Beziehung - eher im Hintergrund, aber immerhin - weiter entwickelt wird und sie mehr zusammen wachsen, ist im Rückblick auf die vorherigen Bücher und ihre dortigen Probleme wirklich wunderschön und besonders eine Stelle, an der das auch Gin im Buch reflektiert fasste mir das wunderschön zusammen.

Wie in Gins Kämpfen und besonders gegen Ende deutlich wird, entwickeln sich mit ihrem Charakter (wenn auch unabhängig davon) ihre Fähigkeiten weiter. Dass darauf eingegangen wird, und sie zwar gewisser Maßen stärker wird, ihr aber dennoch nicht alles in den Schoß fällt, ist wunderbar kombiniert worden. Sie muss weiterhin wirklich arbeiten, ihre Gerissenheit und Klugheit, ihre körperlichen Fähigkeiten UND ihre Elementarmagie richtig einsetzen um ihre Gegner fertig zu machen. Damit kann man viel besser mit ihr mitfiebern, wenn durchaus die Möglichkeit besteht, dass sie mal verliert oder unterliegt.

Die Gruppe an Figuren, beständig wachsend (wenn auch nicht in diesem Buch), um Gin Blanco ist mir im Laufe der Bücher wirklich ans Herz gewachsen - alle als unabhängige Figuren genauso wie in ihrer Interaktion miteinander und mit Gin. Allein dafür, dass Jennifer Estep diesen Spagat schafft würde ich schon immer weiter lesen wollen - aber auch von der Gruppendynamik abgesehen wird "Elemental Assassin" nicht langweilig.

 Es gibt neue Herausforderungen, neue Gelegenheiten, neue Rätsel - diese Geschichte ist hoffentlich noch lange nicht zu Ende erzählt! Die Überleitung in den nächsten Teil, beziehungsweise in eine komplett neue Situation für ganz Ashland, deren Lösung sich wohl über ein paar Bücher hinweg erstrecken wird, ist interessant und ich bin schon sehr gespannt, welche Gefahr (oder wird es keine Gefahr?) da auf Gin und ihre Freunde warten wird. Sicher ist nur, sie wird mit 5-Messer-Set am Körper bereit stehen und ihm oder ihr entgegen treten.


Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Piper/ivi Verlag!

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