Mittwoch, 28. Februar 2018

Was war los im Februar?

Der Februar war wie immer zu kurz - und zu stressig. Aber auch er ist vorüber gegangen, und für März sieht es auch lesetechnisch gut aus, hoffentlich werde ich also wieder viel lesen und noch ein paar Rezensionen nachholen können. Dafür, dass ich eigentlich kaum Gelegenheit zum Lesen hatte, habe ich aber auch diesen Monat schon einige tolle Lektüren dabei gehabt, die mich - manche mehr, manche weniger - unterhalten konnten und mal aus dem Leben entgleiten ließen.

GELESEN
- Anna Banks: Nemesis 1 Geliebter Feind (beendet)
- Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück
- W. Bruce Cameron: Bailey. Ein Freund fürs Leben
- Matt Haig: Reasons to stay alive
- John Green: Eine wie Alaska
- Alexandra Kui: Marias letzter Tag (begonnen)
- David Levithan: Was andere Menschen Liebe nennen (begonnen)

GESCHRIEBENE REZENSIONEN
- Anna Banks: Nemesis 1 Geliebter Feind
- W. Bruce Cameron: Bailey. Ein Freund fürs Leben
- Matt Haig: Reasons to stay alive
- Jennifer Mathieu: Moxie

GESEHEN
- Woche 44
- Woche 45
- Woche 46
- Woche 47

Sonntag, 25. Februar 2018

[Gesehen] Woche 46 & 47

THE GOOD PLACE (Staffel 1 Folge 3 und Folge 4)
Mit der dritten Folge hat die Serie so richtig losgelegt! Ganz neue Komponenten kommen ins Spiel und langsam wachsen mir alle Charaktere wirklich ans Herz, von Chidi bis Jason... Sehr gespannt bin ich auf Michaels Rolle in all dem, da mir da noch sehr viel Potenzial zu sein scheint für einen "Sinn" hinter dem ganzen Chaos... Besonders gefallen haben mir bisher die Chidi-Eleanor-Interaktionen - ein charmant schräges, unterschiedlicher-geht-nicht-Paar.

BLACK LIGHTNING (Staffel 1 Folge 4 und Folge 5)
Einiges ist passiert, viel schlauer bin ich nicht, aber gut unterhalten wurde ich definitiv. Ich will echt wissen, was es mit Peter Gambi auf sich hat... seine Beziehung zu Jeff und seine Vergangenheit sind ziemlich mysteriös, genauso wie seine Stellung in der Geschichte. Ich habe die Figur bereits ins Herz geschlossen, daher hätte ich gern, dass er eine gute Erklärung für sein schräges Verhalten hat... Anissa, meine zweite Lieblingsfigur, macht diese Probleme zum Glück nicht. Wie sie versucht ihre Fähigkeiten zu erklären, wird bestimmt noch für einigen Trubel sorgen, ich bin gespannt! Aber inmitten all der Fragen sind auch schöne, "normale" Szenen wie die zwischen Jennifer, Jeff und Lynne...

PUSSYTERROR (Staffel 3 Folge 3 bis Folge 5)
Die letzten Folgen hatte ich mir noch aufgehoben - leider heißt es jetzt warten auf neue. Alle drei haben mir sehr gut gefallen, wie immer zeigt sich Carolin Kebekus als souveräne Unterhalterin und auch die verschiedenen Gäste gefielen mir, insbesondere Dunja Hayalis Auftritt und die Nummer von Kaya Yanar.

Freitag, 23. Februar 2018

Moxie

Autorin: Jennifer Mathieu
Seiten: 345
Verlag: Hodder Children's Books
ISBN: 9781444940633

Worum geht's?

Vivian Carter is fed up. Fed up with her high school teachers who think the football team can do no wrong. Fed up with sexist dress codes, hallway harassment and gross comments from guys during class. But most of all, Viv Carter is fed up with always following the rules.
Viv's mum was a tough-as-nails, punk rock Riot Grrrl in the '90s, and now Viv takes a page from her mother's past and creates Moxie, a feminist zine that she distributes anonymously to her classmates. She's just blowing off steam, but other girls respond and spread the Moxie message. As Viv forges friendships with other young women across the divides of cliques and popularity rankings, she realises that what she has started is nothing short of a girl revolution.

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Wer ist die Autorin?

Jennifer Mathieu was born on the East Coast of America, to a mom from Cuba and a dad from Chile. Jennifer teaches English to middle and high schoolers in Texas, where she now lives with her husband, son and rescue dog. She used to make her own zine, and is writing about all her favourite things in Moxie - punk rock, lady rights, the 90s, zines, Texas, and an interesting female protagonists. She writes contemporary YA fiction that treats teens like real people.

www.jennifermathieu.com

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Wie fand ich es?

Leider ist dieses Buch bisher nur in englischer Sprache erschienen, daher sind Klappentext und Autorenvita hier auch nicht auf Deutsch wiedergegeben.

Begonnen habe ich dieses Buch um Weihnachten und habe damals nur ein paar Seiten hinein gelesen um zu sehen, ob es mir gefällt - wie ich vermutet hatte, ja das tat es. Tut es. Doch dazu weiterzulesen hat mich eine Rezension von Anabelle auf ihrem Blog "Stehlblüten" motiviert, die ihr hier finden könnt. Sie schrieb unter anderem: "Moxie ist das Buch, das ich mir 10 Jahre früher gewünscht hätte. Hätte ich dieses Buch doch nur in der Schulzeit gehabt!" Sagen wir es so - ich bin noch in meiner Schulzeit. Ich bin Feministin. Und auch wenn ich, glücklicher Weise, nicht so viele Erfahrungen mit Sexismus in meinem schulischen Umfeld mache wie sie in diesem Buch beschrieben werden, (Probleme sehe ich da mehr systematisch/im Lehrplan als im Umgang untereinander) habe ich mich darin wiedergefunden.

Jeder, der sich einmal unwohl damit gefühlt hat sich für etwas einzusetzen - nicht, weil er oder sie nicht davon überzeugt wäre, sondern aus Angst vor Gegenwind, sollte dieses Buch lesen. Insbesondere junge Feministinnen (und Feministen). Das Buch ist nicht romantisiert, und es wird nicht so dargestellt, als gäbe es keine Konsequenzen oder als wäre jeder glücklich über Kritik. Aber "Moxie" macht optimistisch.

Auch mit den wunderbaren Beziehungen, in denen die Protagonistin Viv gezeigt wird. Denn auch wenn die Thematik Feminismus im Vordergrund steht, ist sie doch eingebettet in eine "typisch" wirkende YA Geschichte. Szenen mit ihrer Mutter, ihren Freundinnen, ihrem Freund und ihren Großeltern spicken den Roman und zeigen verschiedene Facetten der Hauptfigur und ihres Lebens. Viv ist eher zurückhaltend und nicht gerade die offensichtlichste Rebellin (zumindest in den Augen ihres Umfelds), oder auch nur jemand, dem Widerstand leicht fällt, und genau deshalb ist es so schön zu lesen wie sie ihre Wut über Ungerechtigkeiten und ihren Idealismus dafür einzusetzen beginnt, etwas zu verändern.

Dabei wird immer wieder klar gestellt, worum es bei Feminismus geht - darum, dass sich Menschen, insbesondere Frauen, füreinander einsetzen um ihre gesellschaftliche Situation zu verbessern und Gleichberechtigung zu erreichen. Es geht nicht um eine einzige Heldin die alles verbessert, sondern um Zusammenarbeit und eine offene Bewegung. Dieses Verständnis von Feminismus entspricht meinem eigenen, auch deshalb hat mir "Moxie" so gut gefallen. Und es macht auch einen Teil der Authentizität der Handlung aus, dass Viv lediglich eine Debatte anstößt - Veränderung verläuft nicht linear oder schnell und widerstandslos, sie ist ein Kampf, den viele einzelne Menschen auf unterschiedliche Weisen fechten müssen. Insbesondere Lucy Hernandez Rolle, sowie Seths Haltung sind mir hier positiv aufgefallen.

Und als die letzten Seiten kamen musste ich wirklich weinen, so sehr berührte mich die Geschichte. Ein wunderbares, wunderbares Buch! Ich konnte mit Viv mitfiebern und mithoffen, und ich hoffe, dass sie noch tausende andere Mädchen und Frauen bestärken kann darin, sich mit Feminismus auseinanderzusetzen. Für mich bilden sie und "Moxie" ein weiteres kleines Mosaiksteinchen in der Veränderung - denn wir haben noch keine Gleichberechtigung, nicht nur in den USA geht es teils noch so zu, dass man sich fragt, wann diese Menschen wohl im 21. Jahrhundert ankommen. Mir bleibt eigentlich nur ein Fazit: Moxie girls fight back!

 Sterne

Mittwoch, 21. Februar 2018

Reasons to stay alive

Autor: Matt Haig
Seiten: 254
Verlag: Canongate Books
ISBN: 978-1782116820

Worum geht's?

WHAT DOES IT MEAN TO FEEL TRULY ALIVE?

Aged 24, Matt Haig’s world caved in. He could see no way to go on living. This is the true story of how he came through crisis, triumphed over an illness that almost destroyed him and learned to live again.
A moving, funny and joyous exploration of how to live better, love better and feel more alive, Reasons to Stay Alive is more than a memoir. It is a book about making the most of your time on earth.

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Wer ist der Autor?

Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ›Ich und die Menschen‹.

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Wie fand ich es?

Diese Rezension wird ein wenig anders sein, als meine bisherigen - weil sie etwas behandelt, das mich sehr persönlich betrifft und über das ich, unter anderem wurde ich darin durch dieses Buch bestätigt, zwar offen rede. Allein schon, um gegen das Stigma zu kämpfen. Dieses Buch ist eine Mischung aus einer biographischen Erzählung und einem Selbsthilfe-Buch - und gleichzeitig ist es keins von beidem. Es geht um Depressionen.

Ich hatte von diesem Buch schon immer mal wieder gehört, sogar einmal die ersten Seiten gelesen - aus irgendeinem Grund habe ich es damals noch nicht gekauft. Vermutlich war ich zu tief drinnen in der Depression um irgendetwas anzunehmen, dass mich darauf hätte... reagieren lassen. Dass dieses Buch großartig ist, davon habe ich mich vor ein paar Tagen überzeugt, als es mir in einer Buchhandlung wieder über den Weg lief. Nach nur einer Seite mit dem Titel "Things people say to depressives they don't say in other life-threatening situations". Ja, ich habe das Buch im englischen Original gelesen, es gibt allerdings auch schon eine Übersetzung unter dem Titel "Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben".

Egal in welcher Sprache, ihr solltet es wirklich lesen, besonders wenn ihr Depressionen (evtl. wie der Autor zugleich auch "anxiety" also (Anteile einer) Angsstörung) habt, oder bereit seid als Außenstehender einen sehr individuellen Einblick in das Thema zu bekommen. Nicht alle Erfahrungen werden sich in Matt Haigs spiegeln, weil dieselbe Krankheit einfach völlig unterschiedliche Auswirkungen haben kann und unterschiedliche Erfahrungen jeden Einzelnen anders prägen und beeinflussen. Manche kommen, anders als er, mit Medikation wunderbar zurecht. Für manche ist Yoga noch weniger hilfreich dabei mit ihrer Depression umzugehen, als Kartoffeln zu schälen.

Seid auf jeden Fall vorsichtig - ich habe dieses Buch, so wunderbar es ist, nicht an einem Stück lesen können und wenn euch etwas triggered, ihr etwas reflektiert findet, dass euch in eine schlechte Phase stürzt... auch das ist möglich. Mir hat es dennoch geholfen, "Reasons to stay alive" zu lesen - vielleicht weil ich mich zwar nicht mehr in einer richtig schlimmen Phase, aber immer noch "mitten drin" befinde. Ich habe es gewissermaßen als Reflexion empfunden mich in die Erfahrungen des Autors hineinzudenken und darüber zu grübeln, wie es mir in einer ähnlichen Situation ging.

Bei aller Ernsthaftigkeit ist "Reasons to stay alive" aber nicht nur ein wichtiges, informatives Buch, sondern auch liebevoll und warmherzig geschrieben. Nicht nur die Beiträge zu #reasonstostayalive, die Matt Haig gesammelt hat sind einfach schön zu lesen im Wissen wie viele individuelle Geschichten dahinter stehen... allein die vielen persönlichen Erfahrungen des Autors mit der Krankheit und etlichen Facetten von Depressionen machen dieses Buch zu etwas Besonderem.

Es liest sich stellenweise wie eine gut geschriebene Autobiografie; Haig schreibt ehrlich, das merkt man seinen Worten an, und hält nicht zurück. Mit welcher persönlicher Überwindung das einher gegangen sein muss... wow. Einfach nur zu bewundern. Dieses Buch spottet eigentlich einer Bewertung, dennoch habe ich eine vergeben. Es geht ans Herz, ist aber definitiv harte Kost, emotional gesehen. Für Menschen mit Depressionen, aber auch für Menschen die sich über die Thematik durch jemanden informieren lassen wollen, der aus persönlicher Erfahrung spricht (in Kenntnisnahme davon, dass Matt Haigs Erfahrungen nicht pauschal für alle gelten) ist "Reasons to stay alive" zu empfehlen.

 Sterne

Sonntag, 18. Februar 2018

Bailey. Ein Freund fürs Leben

Autor: W. Bruce Cameron
Seiten: 352
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-50401-1

Worum geht's?

Bailey ist clever, faul und ziemlich frech. Am Ende eines tristen Lebens als Straßenköter fragt er sich, wozu er überhaupt auf der Welt war, und ist verblüfft, plötzlich als wunderschöner Rassehund wiedergeboren zu werden. Der achtjährige Ethan nimmt ihn bei sich auf, und Bailey lernt, was es heißt, einen echten Freund zu haben. Aber seine Reise ist noch nicht beendet, er muss weiterziehen und noch viel lernen. Als er Ethan nach vielen Jahren wiedersieht, ergibt alles plötzlich einen Sinn ...

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Wer ist der Autor?

W. Bruce Cameron, 1960 geboren, ist als Kolumnist und Autor international bekannt. Seine Kolumne zur Erziehung von Teenagern war 1995 so populär, dass sie als Buch veröffentlicht wurde, das als Vorlage für die TV-Serie "Meine wilden Töchter" diente. Bruce Cameron publiziert seine Kolumnen in verschiedenen Zeitungen und arbeitet derzeit an einer Fernsehadaption von "So erziehen Sie Ihren Mann". Mit seinem Vorgängeroman "Ich gehöre zu dir" landete er auf Anhieb einen Bestseller.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Heyne Verlag zugesandt. <

Ich muss sagen, durch den Schreibstil fiel es mir irgendwie schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Einmal in der Geschichte angekommen, als ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, ließ sich "Bailey" schnell und angenehm lesen, doch sich an den Erzählstil erst zu gewöhnen hat eine Weile gebraucht. Vielleicht lag es auch an der Wahl der Erzählperspektive... berichtet wird nämlich aus Sicht des Hundes Bailey - durchaus sinnvoll, da die Aufs und Abs seines Lebens, insbesondere seine Zeit bei dem Jungen Ethan, thematisiert werden.

Dadurch konnte mir Bailey jedoch nicht wirklich sympathisch werden. Seine Gedankengänge waren für mich oft entweder zu unsinnig oder zu überlegt dafür, dass man sich im Kopf eines Hundes - egal wie besonders - befindet. Auch wenn rein sachlich viele Verhaltensweisen durchaus richtig sein dürften und definitiv gut recherchiert wurde, konnte daraus meiner Ansicht nach kein stimmiger Charakter entwickelt werden. Bailey kam mir immer ein wenig gestellt vor, was es mir schwer machte, mit ihm mitzufühlen.

Auch die anderen Figuren blieben leider blass und, auch wenn ihre Emotionen und Gedanken durchaus zur Geltung kommen, hinterließen sie keinen Eindruck auf mich. Dabei ist die eigentlich erzählte Geschichte wirklich niedlich und originell (auch wenn sie nicht das Rad neu erfindet, so sind die Ideen für die Handlungsstränge durchaus charmant und abwechslungsreich, durch die vielen verschiedenen Menschen und Leben die der Leser kennen lernt). Die Rolle von Hunden in unserer Gesellschaft wurde mir als nicht-Hundehalter richtig bewusst mit der Lektüre; die vielfältige Art, auf die diese Tiere unser Leben beeinflussen und was ihnen teils zugemutet wird - da kann ich mich der Danksagung des Autors nur anschließen, der seine Hochachtung unter anderem den Mitarbeitern von Tierheimen ausspricht.

Auch die Struktur, der ganze Aufbau der Handlung ist mir positiv aufgefallen. Baileys verschiedene Leben bauten gut aufeinander auf und spätestens ab dem Ende des zweiten und am Anfang des dritten fragte auch ich mich, was das ganze bezweckt und wie es für ihn weitergeht. Eine gewisse Spannung wurde durchaus aufgebaut und mein Interesse geweckt - leider blieb das oberflächlich. Wirklich emotional treffen konnten mich nur einige wenige Szenen, beispielsweise der Brand, das Ende von Baileys Zeit als Ellie und die letzten Kapitel. Aber positiv zu erwähnen ist definitiv, dass das Buch mit steigender Seitenzahl immer besser wird, so schwer es mir fiel, den trägen Anfang abzuschütteln.

Alles in allem hätte man aus der Idee hinter "Bailey. Ein Freund fürs Leben" durchaus mehr machen können. Auch wenn ich mich etwa ab dem zweiten Drittel der Geschichte ganz gut unterhalten fühlte, blieben für mich die Figuren, auch der Protagonist, leider zu distanziert. Ein Buch, das ich mit "nicht schlecht" kommentieren würde, spräche mich jemand darauf an - schade, denn in einzelnen sehr gelungenen Szenen ist durchaus zu erkennen, wie emotional und mitreißend der Roman insgesamt hätte sein können.

 bisSterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an das Bloggerportal Randomhouse und den Heyne Verlag!

Sonntag, 11. Februar 2018

[Gesehen] Woche 45

PUSSYTERROR TV (Staffel 1 Folge 1 bis Staffel 3 Folge 2)
Carolin Kebekus ist ja quasi eine Marke für sich - jeder hat zumindest mal von ihr gehört, es sei denn er/sie lebt als Eremit fernab der Zivilisation. Ob man sie nun liebt oder hasst - ich für meinen Teil mag ihren Humor. Ich kannte sie bis zu "PussyTerror TV" nur aus Gastrollen in anderen Shows, doch auch als Gastgeberin und streckenweise Alleinunterhalterin überzeugt sie und lässt eine Dreiviertelstunde so schnell vergehen, dass man sich dabei ertappt plötzlich schon wieder drei Folgen hintereinander gesehen zu haben. Ihre Gäste sind sehr abwechslungsreich und sie findet immer kreative Möglichkeiten sie einzubinden. Und auch allein in wiederkehrenden Formaten wie "Pussy Report" oder in Songparodien kann sie überzeugen.

BLACK LIGHTNING (Staffel 1 Folge 3)
Anissa hat sich endgültig zu einer meiner Lieblingsfiguren entwickelt, neben Jeff selbst, und Grace die ich auf Anhieb sympathisch fand - insgesamt dass die ganze Familie Pierce so eine große Rolle spielt mag ich, sowie Jennifer und ihren Freund. Das Eltern-Tochter-Gespräch war so unglaublich niedlich wie irre (wie nachvollziehbar seltsam), und auch, dass auf die Beziehung der beiden Schwestern immer wieder eingegangen wird. Auch dass immer neue Antagonisten mit eingeführt werden mischt die Handlung auf. Und allein dafür, dass die Serie schon in den ersten drei Folgen so traurig, aufwühlend und ernst war, ohne dass es abschreckend gewirkt hat, verdient sie großes Lob.

WUNDER
Der Titel ist wirklich treffend - dieser Film ist einfach ein kleines Wunder! Die gesamten 117 Minuten habe ich durchgeheult, ernsthaft - gut, ab und zu konnte ich auch lachen, doch immer nur durch den quasi obligatorischen Tränenschleier... der Wahnsinn. Jede einzelne Figur hat etwas Besonderes und genau dadurch besticht der Film - der Fokus liegt, wie schon im Buch, ganz klar auf den Figuren und ich kann euch beides, Roman und Verfilmung, nur wärmstens empfehlen. Übrigens: Stephen Chbosky ist der Director des Films, bekannt von "Das also ist mein Leben"... eigentlich konnte der Film also nur gut werden.

ARROW (Staffel 4 Folge 2 bis Folge 4)
Runde 4 und immer noch finden sich neue Ideen und Herausforderungen für Team Arrow - und vielversprechende neue Figuren, Curtis ist wunderbar! Und oh mein Gott, Sara... ich hoffe wirklich, dass dieser Handlungsstrang ein gutes Ende hat. Auf jeden Fall verspricht es eine interessante Staffel zu werden, auch wenn die zweite Folge und insgesamt die Teamdynamik ein wenig anders als sonst ist, anfangs verwirrend anders. Doch mit der vierten Folge scheint es wieder aufwärts zu gehen.

THE GOOD PLACE (Staffel 1 Folge 1 und Folge 2)
Ich hatte schon so viel Gutes über diese Serie gehört, als ich jetzt durch Zufall mitbekam, dass die Serie endlich auch auf Deutsch erhältlich ist, habe ich direkt die Mediathek durchstöbert - und siehe da, die ersten beiden Folgen. Auch wenn ich keine genaue Vorstellung hatte was mich mit "The good place" erwartet, es ist noch besser als erhofft! Eine wirklich originelle Idee gepaart mit vielversprechenden Schauspielern. Vor allem Kirsten Bell macht einen wunderbaren Job und ich kann es kaum erwarten, wie sich ihre Rolle entwickeln wird. Aber auch Chidi habe ich richtig schnell ins Herz schließen können und hoffe von ihm noch sehr viel zu sehen!

Sonntag, 4. Februar 2018

[Gesehen] Woche 44

Ich konterte den allgegenwärtigen Schul-Stress diese Woche mit noch mehr Freizeit-Stress - aber irgendwie hat es geholfen. Ein paar wunderbare Folgen haben mich gut unterhalten und ich kann euch alle nur ans Herz legen!

ARROW (Staffel 3 Folge 18 bis Staffel 4 Folge 1)
Wow, ging es dramatisch zu Ende diese Staffel... ich bin emotional immer noch nicht ganz wieder da! Mehrmals habe ich geheult und ich glaube, das waren einige der besten Folgen von "Arrow", so viel ist passiert und so viel davon war hohe Qualität! Ich wurde daran erinnert, wie sehr ich manche Figuren liebe, die in dieser Staffel teils ein wenig untergegangen sind... was ich nicht als negativ empfand, da es jeweils passte, dennoch war es schön, dass sie so gegen Ende wieder Raum bekamen. Besonders Felicity und Oliver selbst. Mein Highlight von Staffel 3 bleibt dennoch der unvergleichliche Roy Harper, und einen Außenseiter-OMG-Preis hat sich Laurel wirklich verdient.
Womit wir dann auch schon bei Staffel 4 wären.... bin mal gespannt, es hat sich doch einiges verändert!

BLACK LIGHTNING (Staffel 1 Folge 2)
Ich muss sagen, bei dieser Show werde ich auf jeden Fall dran bleiben! Wunderbar spannend, die Charaktere sind interessant und vor allem ist Jeff eine Hauptfigur, mit der man mitfühlen und mitleiden kann. Seine Entscheidung zwischen seiner Frau und seinem persönlichen Glück mit ihr, und seiner "Verantwortung" als Black Lightning wird wohl nicht mit dieser Folge nie wieder in Frage gestellt werden - der Konflikt ist auf jeden Fall mal (in dieser Form) etwas Neues.

Samstag, 3. Februar 2018

Nemesis. Geliebter Feind

Autorin: Anna Banks
Seiten: 429
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-31142-4

Worum geht's?

Verliebt in den Feind

Prinzessin Sepora ist auf der Flucht: Ihr Vater will sich mithilfe ihrer einzigartigen Gabe zum Herrscher über alle fünf Königreiche aufschwingen. Um das zu verhindern, taucht sie im verfeindeten Theoria unter, wo sie unfreiwillig als Dienerin am Königshof landet. Prompt verliebt sie sich in den jungen, smarten König Tarik – und steht schon bald vor einer folgenschweren Entscheidung: Ist sie bereit, ihren Gefühlen nachzugeben und Tarik die Wahrheit über ihre Herkunft zu verraten?

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Wer ist die Autorin?

Anna Banks ist die Autorin der New York Times-Bestsellerreihe Blue Secrets. Nach Joyride erscheint jetzt mit Nemesis - Verräterisches Herz das Finale ihres neuen großen romantischen Fantasy-Zweiteilers. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Crestview, Florida.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom cbt Verlag zur Verfügung gestellt. <

Zugegeben, anfangs war ich alles andere als überzeugt. Nach etwa den ersten fünfzig Seiten notierte ich mir in etwa: viele Wiederholungen, unemotionale Figur, mehr zeigen und weniger beschreiben! Ihr seht, nicht unbedingt ein Ansatz für einen Lesegenuss. Doch als ich weiter las wurde die Geschichte immer besser, und gegen Ende konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Doch woher kam dieser Wandel?

Nun, Sepora habe ich wirklich ins Herz schließen können. Erschien sie am Anfang etwas zu "typisch" um interessant zu sein so zeigte sich doch eine Zähigkeit und Moral die mir imponierte. Sie präsentiert sich nicht als die mittlerweile fast obligatorische "Ich tue was ich tun muss, egal wie viele Menschen ich leiden lassen muss, schweren Herzens tue ich es, es muss sein"-Protagonistin. Im Gegenteil! Nach einigen Kapiteln konnte ich mich auf ihre Perspektive wirklich einlassen und hatte viel Spaß.

Tarik allerdings blieb von mir emotional immer zu distanziert, als dass ich mich wirklich für ihn hätte begeistern können. Vielleicht lag es an der Perspektive, aus der seine Kapitel erzählt wurden - im Gegensatz zu Sepora, die aus der Ich-Perspektive berichtete, waren seine Parts wie von einem auktorialen Erzähler geschrieben. Erst ab etwa der Mitte des Textes wurde er mir sympathisch - und auf den letzten hundert Seiten verpuffte meine Zuneigung für ihn recht schnell wieder.

Vor allem in Bezug auf seine Beziehung zu Sepora. Anfangs mochte ich die Kombination der beiden sehr, ihre Schlagabtausche und ihre Begegnungen auf Augenhöhe. Doch von (SPOILER) ihrem ersten Kuss an, auf den Sepora meiner Meinung nach eher mit einer Ohrfeige als mit Begeisterung hätte reagieren sollen, da sie klar "Nein" bekundet hat, ein Problem, dass meine Begeisterung für viele Buchpaare in Grenzen hält (SPOILER ENDE) verlief ihr Verhältnis zueinander irgendwie völlig anders, was sich erst gegen Ende wieder einrenkte. Ich hoffe wirklich, dass auf ihre Probleme in Buch 2 nach diesem Ende eingegangen wird und sie sich nicht spontan in Luft auflösen - das Ende suggerierte dies und könnte meine Bewertung der beiden noch relativieren.

Darüber würde ich mich wirklich freuen, insgesamt hat mir die ganze Thematik und die Weltgestaltung nämlich wirklich gefallen. Die Geschichte war auch gut erzählt, nachdem ich mich an die Präsensform gewöhnt hatte (irgendwie lese ich fast nur Bücher, die im Präteritum geschrieben sind) konnte ich den schlichten Schreibstil und die lebendigen Dialoge genießen.

Anna Banks wurde mir bereits empfohlen bevor ich dieses Buch las, allerdings auf Basis ihrer anderen Reihe, und auch wenn ich das Buch nicht völlig genossen habe, so kann ich die Begeisterung doch verstehen und freue mich auf die Fortsetzung, die noch in diesem Jahr auf Deutsch erscheinen wird! Punkten konnte die Geschichte mit einer größtenteils willensstarken Protagonistin und einem interessanten Hintergrund, sowie einem Spannungsbogen und moralischem Konflikt der mich nach dem zähen Anfang den Rest des Buchs hat verschlingen lassen.

 bis Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den cbt Verlag und das Bloggerportal Randomhouse!