Seiten: 336
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-47849-1
Worum geht's?
„Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. Bitte fass mich an, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes. Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. Für ihre Liebe. Und für den Zauber der Berührung ...
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Wer ist die Autorin?
Tahereh Mafi ist 26 Jahre alt. Sie wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile in Orange County in Kalifornien. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Mit ihrem Debüt "Ich fürchte mich nicht" eroberte sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt im Sturm. "Rette mich vor dir" ist der heiß ersehnte zweite Band der Trilogie um Juliette.
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Wie fand ich es?
> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt. <
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Doch schon allein wegen des Covers wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es hat irgendwie etwas Dramatisches, das sofort geschrien hat, dass sich dahinter eine schöne, aber nicht unbedingt rosarote Geschichte verbirgt.
Genau dies bekommt man geboten - eine düste Geschichte mit einer sehr... gebrochenen Protagonistin. Juliette ist zwar ziemlich eigen, aber das wirkt auch erschreckend realistisch, angesichts der Tatsache, dass sie solange isoliert von anderen war. Manchen Lesern mag sie das unsympathisch machen, mir dagegen wuchs sie dadurch noch mehr ans Herz. Vor allem Berührungen sind für sie etwas unglaublich Wunderbares, und da das Buch aus ihrer Sichtweise erzählt wird, erscheint dadurch auch dem Leser selbst so eine alltägliche Sache... ungewöhnlich und schätzenswert. Das war einer der vielen Punkte, die mir an diesem Buch so positiv aufgefallen sind.
Allzu viele Nebencharaktere spielten in diesem Buch noch keine so große Rolle, die einzigen die wirklich nennenswert sind, sind Warner und Adam - Juliettes Männer. Einer ihr Todfeind, der andere ihre große Liebe. Beide empfand ich als sehr interessant und beide haben durchaus Potenzial noch für Überraschungen zu sorgen. Ich muss sagen, irgendwie hat mir Warner sogar besser gefallen, obgleich viele seiner Aktionen echt... schlimm sind. Irgendwie hat er einen Sympathiebonus abgestaubt ;)
Außerdem haben die beiden noch etwas gemeinsam, was das ist, verrate ich nicht, ich will euch ja nicht spoilern. Was genau hinter dieser Gemeinsamkeit steckt - ich bin gespannt und hoffe auf die Aufklärung dieses Geheimnisses in Band 2.
Die Gestaltung der dystopischen Welt ist düster und die Ursachen für die Veränderung der Erde sind durchaus nachvollziehbar und eindeutig eine der realistischsten Varianten die mir bisher unter gekommen ist. Das die Welt zugrunde geht, weil der Mensch sie zu sehr ausbeutet und missbraucht ist auch heute ein Thema - Klimaerwärmung, Umweltschäden, etc. spielen in den Medien eine große Rolle.
Das es auch hier fantastische Elemente gab, verpasste der realistischen Darstellung einen fremdartigen Touch, der das Gefühl der neuen Welt aber für mich nicht negativ beeinflusste.
Der viel diskutierte Schreibstil sticht vor allem durch die durchgestrichenen Sätze hervor, die Juliettes unausgesprochene Gedanken symbolisieren. Diese häufen sich vor allem zu Anfang, gegen Ende verschwinden sie fast völlig. Außerdem gibt es oft Wiederholungen von Wörtern oder Phrasen. Über diesen ungewöhnlichen Stil gibt es geteilte Meinungen, mir persönlich gefiel er sehr gut. Da er vor allem in Juliettes Zeit der Gefangenschaft und Einsamkeit verdeutlicht, wie allein und verloren sie ist, gibt er der tragischen, schlimmen Situation eine ganz neue Note. Der Schreibstil geht mit den einzelnen Situationen mit. Nach etlichen Monaten in einem Irrenhaus denkt man eben nicht so, wie wenn man jeden Tag als freier Mensch ein normales Leben führt. Dieses Stilmittel habe ich so noch bei keinem anderen Buch gesehen, zu dieser Geschichte jedenfalls passte es sehr gut.
Insgesamt eine wirklich tolle Dystopie mit facettenreichen Charakteren und ungewöhnlichem Schreibstil! Sicher nicht für jeden etwas, aber wer auf düstere Geschichten steht, der wird hier sicher fündig.
Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
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