Seiten: 320
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-48377-8
Worum geht's?
Ein Klassiker der Scheibenwelt-Serie in neuer Übersetzung und Gestaltung – erstmals im Taschenbuch.
Tod, der Sensemann der Scheibenwelt, hat einen klar umrissenen Arbeitsauftrag: Unparteiisch und regungslos soll er diejenigen abholen, deren Lebensuhr der Sand ausgegangen ist. Doch in letzter Zeit hat er dabei etwas zu viel Interesse für die Spezies Mensch gezeigt. Seinen Vorgesetzten gefällt das nicht, und so schicken sie Tod ungefragt in den Ruhestand. Dem Schnitter bleibt nur, sich als Farmgehilfe zu betätigen – und auf der Scheibenwelt bricht prompt das Chaos aus, schon allein wegen der Unmengen nicht abgeholter Lebensenergie. Zeit für eine Untoten-Selbsthilfegruppe ...
Wer ist der Autor?
Terry Pratchett, 1948 in Buckinghamshire in England geboren, war Journalist und Pressesprecher für Atomkraftwerke, bis er mit seinen Romanen so erfolgreich wurde, dass er sich ganz auf seine Schöpfung konzentrieren konnte: die bizarre Scheibenwelt. Sie wird von vier Elefanten getragen, die auf dem Rücken einer Schildkröte durch das Weltall treibt. Ähnlich fremd-vertraut muten auch die Bewohner der Scheibe an, wo es Zauberer, Götter, Hexen und Ordnungshüter wie auf jeder anderen Welt gibt, alle mit einer kleinen Macke. Sie sind ein bisschen feige, und sie stolpern von einem haarsträubenden Abenteuer in das nächste - zum Vergnügen der Leser, die sich ständig von Ferne an ihr eigenes Leben erinnert fühlen. Zudem greift Pratchett in seinem vor witziger Sprachakrobatik und versteckten Anspielungen nur so sprühenden Werk häufig auf Motive der Literatur sowie auf kulturelle und politische Phänomene unserer Welt zurück.
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Wie fand ich es?
> Dieses Buch wurde mir vom Goldmann Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. <
Nachdem mich bisher alle Bücher des Autors überzeugen konnten, war es für mich ein Muss, auch zu diesem Werk zu greifen. Insbesondere weil mich der Tod und seine Verbildlichung in der Literatur schon immer wahnsinnig interessiert hat und mir seine Verkörperung in den Scheibenwelt-Romanen sehr gut gefällt. So auch in "Alles Sense!"
TOD dessen Textstellen immer in Großbuchstaben angegeben sind, ist während dieses Buchs zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden. Er ist so ganz anders als man sich den Sensenmann sonst vorstellt - er interessiert sich für die Menschen, und verabscheut das Töten. Das hat er beispielsweise noch nie getan, er geleitet die Menschen nur aus ihrem Leben. Außerdem ist er unglaublich weise und im Grunde seines Herzens aufgrund seiner "Arbeit" sehr sehr einsam. Das alles hat ihn für mich zu einem echten Sympathieträger gemacht, dessen Geschichte ich gerne gefolgt bin.
Parallel zu dem Handlungsstrang um Tod selbst dreht durch dessen Kündigung die Realität durch. Eigentlich tote Dinge erwachen zum Leben und sorgen für... ein wenig Trubel in Ankh-Morpork. Das hier wie schon in "Voll im Bilde" die Zauberer eine große Rolle gespielt haben, mochte ich sehr gern. Sie sind einfach ein verrückter Haufen und haben es des öfteren geschafft die Geschichte aufzulockern und mich mit ihren schrägen Ansichten und Ideen zum Lachen zu bringen. Das gilt auch für sämtliche andere Nebencharaktere, die ich gar nicht alle nennen will, denn sonst sitze ich morgen noch an dieser Rezension ;) Auch das ein genauerer Blick auf die Untoten geworfen wurde gefiel mir sehr gut. Von Vampir bis Banshee geistern viele interessante Wesenheiten durchs Leben nach dem Tod.
Mit viel satirischem Humor und einem Gespür für Dialoge hat der Autor in diesem Werk überzeugt. Der Schreibstil ist wie immer ein wenig anspruchsvoller, lässt sich aber dennoch leicht lesen. Man muss zwar mitdenken, verfängt sich aber nicht dauernd in komplizierten Satzgebilden. Ich finde das ist die perfekte Mischung. Das anspruchsvolle, philosophisch angehauchte unterstreicht die Tragik und die Nachdenklichkeit des Buchs, dennoch ist der Text einfach zu verstehen wenn man aufmerksam liest, und es entwickelt sich leicht ein Lesefluss.
Zum Schluss habe ich noch ein kleines Zitat für euch, dass auch seinen Platz auf meiner "Zitate"-Seite hier auf dem Blog finden wird. Ich finde es beschreibt das Thema des Buchs sehr gut und erklärt auch ein wenig, warum mir die Geschichte so gut gefallen hat:
"Das ist nicht fair. Wenn wir Menschen wüssten, wann wir sterben müssen, würden wir ein besseres Leben führen." - "Wenn die Menschen wüssten wann sie sterben müssen, würden sie wahrscheinlich überhaupt nicht leben." (Alles Sense! - Terry Pratchett, S. 232)
Terry Pratchett war ein Genie, und ich finde, dieses Buch beweist das einmal mehr! Also Buch kaufen, lesen, lieben! Es bietet Spannung. sehr gut ausgearbeitete Charaktere und eine neue Sichtweise auf die Personifizierung des Todes! Die Geschichte regt zum Nachdenken an, unterhält aber gleichzeitig und begeisterte mich vor allem auch mit den authentisch wirkenden Dialogen zwischen den Charakteren.
Vielen Dank an das Bloggerportal Randomhouse und den Goldmann Verlag!
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