Seiten: 240
Verlag: KiWi
ISBN: 978-3-462-04462-1
Worum geht's?
Marek traut seinen Augen nicht, als er den Gruppenraum im Familienbildungszentrum betritt: ein Stuhlkreis mit sechs versehrten Jugendlichen, geleitet von einem unrasierten Guru mit sanfter Stimme und langem Haar. Ausgerechnet eine Selbsthilfegruppe! Marek dachte, er würde eine Lerngruppe fürs externe Abitur besuchen, und will mit der »Krüppeltruppe« nichts zu tun haben – doch schon ist er mittendrin und sein Leben steht Kopf.
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Wer ist die Autorin?
Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Ihr Debütroman »Scherbenpark« wurde zum Bestseller, fürs Kino verfilmt und ist inzwischen beliebte Lektüre im Deutschunterricht. Es folgten die Romane »Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche« und »Nenn mich einfach Superheld«. »Baba Dunjas letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert. Die Rechte an Alina Bronskys Romanen wurden in 15 Länder verkauft. Sie lebt in Berlin.
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Wie fand ich es?
Wie ich es nach meinen ersten Romanen von Alina Bronsky bereits erwartet habe, ist der Schreibstil und die gesamte Atmosphäre des Buchs etwas sperrig, verrückt und speziell. Das sorgt einerseits dafür, dass es unglaublich faszinierend ist, die Geschichte weiterzuverfolgen - sie erscheint wie eine große Chiffre.
Das betrifft vor allem die Charaktere. Sie tuen fast weh, die Figuren. Sie verwirren und reagieren unerwartet, und auch wenn die Geschichte deshalb wohl nicht jedem Leser zusagen wird, mir hat sie genau deshalb gefallen. Die Akteure der Handlung sind alles andere als perfekt, ja teils nicht einmal sympathisch - allerdings trotzdem spannend.
Vor allem Marek, den Protagonisten, zu mögen fiel mir anfangs schwer, doch das lag auch im Sinn der Autorin. Er soll als genau so sperrig und innerlich verwundet erscheinen wie er ist, andernfalls wäre seine Entwicklung nicht so faszinierend wie sie ist. Sie verläuft keineswegs stufenlos, aber dafür sehr authentisch.
Fazit: Eine besonderer, ungewöhnlich geschriebener und ungewöhnlich erzählter Roman, den man nicht einfach nebenher lesen kann, sondern ihn geradezu erleben muss. Es ist keine "Alles ist gut"-Geschichte, nicht einmal eine "Alles wird gut"-Geschichte, aber ich habe sie gern gelesen - zu empfehlen!
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Seiten: 288
Verlag: Harper Teen
ISBN: 9780062392183
Worum geht's?
In The Heir, a new era dawned in the world of The Selection. Twenty years have passed since America Singer and Prince Maxon fell in love, and their daughter is the first princess to hold a Selection of her own.
Eadlyn didn’t think she would find a real partner among the Selection’s thirty-five suitors, let alone true love. But sometimes the heart has a way of surprising you…and now Eadlyn must make a choice that feels more difficult—and more important—than she ever expected.
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Wer ist die Autorin?
Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Die Idee zu den ›Selection‹-Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten ...
Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat es Kiera Cass weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft.
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Wie fand ich es?
Und damit wäre ich auch schon am Ende dieser Reihe angekommen... Wie schon "The Heir" habe ich dieses Buch schnell gelesen, mich oft sehr gut unterhalten gefühlt und mit den Figuren mitgefiebert.
Ich war insgesamt wirklich gespannt, wie die Autorin ihre Geschichte auflösen würde - nicht nur auf Eadlyns Wahl sondern auch in Bezug auf die politischen Vorgänge in Illea. Rein realitätsbezogen bin ich ein politischer Mensch, sodass mir die Kritik an der Monarchie und die Probleme auf die Eadlyn stößt je mehr sie versucht die Konflikte in ihrem Land zu lösen durchaus interessant vorkamen. Zugegeben, es ist ein wenig einfach gelöst wurden.
Zugegeben, manches an dieser Geschichte wirkte schlussendlich etwas einfach bearbeitet - aber irgendwie macht es ein wenig den Charme der von Kiera Cass geschaffenen Welt aus. Besonders die Charaktere helfen ungemein, dass solche kleinen Kritikpunkte nicht allzu schwer wiegen. Besonders Eadlyns Entwicklung und ihre Beziehung zu den Jungs und ihrer Familie konnte mich berühren - eine wunderbare Protagonistin, von der ich gerne noch viel mehr gelesen hätte!
Ich hätte es wirklich nicht gedacht, aber hiermit gäbe ich es zu: Insgesamt hat mich die Dilogie von Kiera Cass besser unterhalten und vor allem mehr zum Nachdenken und Mitfühlen gebracht als ich vorher angenommen hätte.
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DAS KURZE LEBEN DER SOPHIE SCHOLL
[aus irgendwelchen Gründen kann das Cover nicht abgebildet werden]
Autor: Hermann Vinke
Seiten: 224
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473-38047-3
Worum geht's?
Am 22. Februar 1943 wurde die 21-jährige Sophie Scholl hingerichtet. Sie war Mitglied der "Weißen Rose", einer Studentengruppe, die mit Flugblättern zum Widerstand gegen Hitler aufgerufen hatte. Hermann Vinke beschreibt ihr Leben in Form von Dokumenten, Zeugenaussagen, Briefen und Fotos.
Wer ist der Autor?
Hermann Vinke, geboren 1940, studierte Geschichte und Soziologie in Hamburg. Er war Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen und Auslandskorrespondent für die ARD und den WDR. Seit 2000 ist er ARD-Korrespondent für Osteuropa/Baltikum. Vinke ist Autor preisgekrönter Sachbücher, u. a. erhielt er für Das kurze Leben der Sophie Scholl den Deutschen Jugendbuchpreis. Im Arche Verlag erschien zuletzt Fritz Hartnagel: Der Freund von Sophie Scholl. Hermann Vinke lebt in Bremen und Berlin.
Wie fand ich es?
"Das kurze Leben der Sophie Scholl"... ja, kurz war es, aber was für eins!
In diesem kleinen Büchlein bekommt man als Leser ein sehr umfassendes Bild dieser jungen Frau - umfassend deshalb, weil ihre Geschichte von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Sie wird nicht nur als Widerstandskämpferin und Rebellin gezeigt, sondern auch als Schwester, als Tochter, als Studierende und als Freundin.
Sehr fasziniert haben mich auch ihre Bilder und die Fotografien, die neben Zeitzeugenberichten bzw. Berichten von Bekannten und Freunden Sophies durch die Geschichte führen. Ein lebendiges Abbild ihres Lebens, ihrer Gedanken und ihrer Werte wird gezeigt und dadurch auch eine Art Appell an den Leser gerichtet. Egal unter welchen Umständen, Sophie Scholl stand - auch im Angesicht des Todes - für ihre Werte, für Würde, für das Gute an das sie glaubte, für all das ein.
Es ist schwierig, dieses Buch zu bewerten - es ist kein Roman, sondern ein Bericht. Empfehlen kann ich "Das kurze Leben der Sophie Scholl" aber definitiv. So wichtig es ist, sich an all die Schrecken der NS-Zeit zu erinnern!
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