Freitag, 31. März 2017

Was war los im März?

Der März war nicht nur der Buchmesse-Monat - Bericht folgt noch, ihr dürft gespannt bleiben, auch wenn ich es leider nur einen Tag hin geschafft habe. Er war auch ein ziemlich guter Lesemonat, auch wenn es mir gesundheitstechnisch nicht so gut ging, ich fast eine Woche nicht zuhause war und sich langsam wieder der Stress anschleicht so gegen Monatsende. Doch, ich bin zufrieden, auch wenn ich mit Rezensionen ein wenig hinterher hänge.

GELESEN
- Terry Pratchett - Dem Tod die Hand reichen [ReRead]
- Erin McCarthy - Close up: Erregende Nähe
- Kerstin Gier - Silber: Das zweite Buch der Träume
- J.K. Rowling - Quidditch im Wandel der Zeiten
- Kerstin Gier - Silber: Das dritte Buch der Träume
- Tanja Voosen - Wir sehen uns GESTERN
- Alex Gino - George
- Rick Riordan - Percy Jackson 1 Diebe im Olymp (Hörbuch) [ReHeard]

GESCHRIEBENE REZENSIONEN
- Erin McCarthy - Close Up: Erregende Nähe
- Kerstin Gier - Silber: Das zweite Buch der Träume
- Susan Ee - Angelfall: Tage der Dunkelheit
- Alex Gino - George

George

geschrieben von: Alex Gino
Seiten: 208
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-7373-4032-8

Worum geht's?

Sei, wer du bist!
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als George und Kelly zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.
›George‹ erzählt einfühlsam und unprätentiös vom Anderssein und ermutigt, den eigenen Weg zu gehen. Der erste Kinderroman zum Thema Transgender, der auch ältere Leser fesseln wird und der die Botschaft vermittelt: Sei, wer du bist!

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Wer schrieb dieses Buch?

Alex Gino, geboren und aufgewachsen in Staten Island, New York, mag die Natur und Geschichten, die die Vielfalt des Lebens widerspiegeln. Heute lebt Alex Gino mit Partner und zwei Katzen in Kalifornien, USA. Alex Gino ist seit über zwanzig Jahren in der queeren und transgender Bewegung aktiv. Persönliche Erfahrungen und das Wissen, dass transgender Kinder Romane brauchen, die sie bestärken und ihnen Mut machen, waren der Anlass ›George‹ zu schreiben.

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Wie fand ich es?

"George" hat einen langen Weg bis zu mir gehabt. Zuerst darauf wirklich aufmerksam geworden bin ich darauf durch Saskias Rezension auf ihrem Blog Sixth Chapter (hier zu finden). Wie sie schreibt, dieses Buch ist "sehr überraschend" - genauso wie die Tatsache, dass ich es nach ihrem Lob (so wie dem vieler anderer Rezensenten) nicht sofort gekauft habe. Mehr auf die Wichtigkeit des Themas gestoßen hat mich die Serie sense8, die wie "George" einen transgender Hauptcharakter hat. Als ich dann auch noch las, dass das Buch auch von John Green empfohlen wird... ja, wäre es ein glattes Verbrechen gewesen, es nicht mitzunehmen als es mir in die Hände fiel.

Die Lektüre hat diese Annahme nur bewiesen. Dieses Buch ist von der ersten Seite an absolut offen mit seinem Leser, zieht einen mit in die unsichere Kindheit eines missverstandenen Mädchens - nicht begriffen von seinem Umfeld aber auch selbst unsicher. George, oder besser Melissa, ist eine interessante Figur die zunächst eindimensional wirkt. Ich mochte sie zwar definitiv und konnte auch sehr gut mit ihr mitempfinden, doch wirkte sie mir anfangs teils zu eindimensional. Warum?

Nun, das Buch prangert unter anderem die verfahrenen Geschlechterrollen unserer Gesellschaft (völlig gerechtfertigt) an. Dennoch wird George als jemand gezeigt, der sich darüber als Mädchen definiert Rosa zu mögen und sich allgemein gern wie das Klischee eines Mädchens zeigen würde. Dies verwirrte mich zunächst ein wenig, genauso wie offenbar auch andere Rezensenten bis mir eins klar wurde - sie weiß nicht, wie wenig dies mit "echtem" Mädchensein zu tun hat, das zweifellos viel vielschichtiger und differenzierter ist. Sie wäre so gern ein Mädchen, und würde es so gern der Welt zeigen um sich selbst so fühlen zu können, und so wahrgenommen zu werden, dass sie sich auf dieses Bild fixiert. Dieses Bild, das die Gesellschaft offenbar von Mädchen hat. Rosa, Kleid, Prinzessin. Jedenfalls ist dies meine Interpretation. Ab dem Zeitpunkt wo ich dies für mich feststellte, konnte ich das Buch noch ein Stückchen mehr genießen, da es Georges Charakter noch facettenreicher, tragischer und authentischer wirken ließ.

"George" kann außerdem mit rührenden zwischenmenschlichen Beziehungen aufwarten. Die Bindung zwischen Georges Familie, sowie die Freundschaft zu ihrer besten Freundin Kelly schaffte es das Buch noch aufzuwerten. Man konnte bei ihren Interaktionen mitempfinden und wirklich zwischen den Zeilen spüren, was die Figuren verbindet. Das zwar nicht beschönigt wurde wie verständnislos man heute noch in Bezug auf transgender Menschen reagiert, wie sie zu kämpfen haben als sie selbst anerkannt zu werden, aber dennoch nicht nur alles traurig und deprimierend verlief, war auch ein wirklich willkommener Schachzug. Es gibt auch lustige Stellen, Begegnungen voller Verständnis, Zusammenhalt - insgesamt positive Gegenpole zu dem ernsten Thema. Dadurch fühlte sich das Buch wirklich wie ein kleines Stück Leben an, das dem Leser ein Stückchen Hoffnung auf ein Happy End, einen Platz und einen Weg für jeden gab - egal welchen Geschlechts.

"George" ist als Kinderbuch konzipiert und genau dieser Altersgruppe kann ich es auch nur besonders empfehlen! Sowohl weil es unglaublich wichtig für Kinder wie die Protagonistin ist, sich verstanden zu fühlen - und selbst verstehen zu lernen - als auch weil es essentiell ist, dass alle anderen tolerant aufwachsen. Und dies geschieht nun einmal durch vorleben, durch die Akzeptanz als Normalität, durch Information und Aufklärung. Doch auch an alle älteren Leser kann ich diesen Roman wirklich empfehlen. Er ist schmerzhaft rührend und bleibt einfach in Herz und Gedächtnis!

 bis Sterne

Sonntag, 19. März 2017

Angelfall: Tage der Dunkelheit

Autorin: Susan Ee
Seiten: 448
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-31748-2

Worum geht's?

Kaum hat Penryn ihre kleine Schwester Paige aus dem Hauptquartier der Engel in San Francisco befreit, wird diese erneut entführt. Und so muss sich Penryn in den rauchenden Trümmern der Stadt erneut auf die Suche nach Paige machen. Dabei findet sie heraus, welch finstere Pläne die Engel wirklich verfolgen. Ihre letzte Hoffnung ist der gefallene Engel Raffe, der jedoch vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens steht: Soll er auf sein Herz hören und Penryn helfen, oder soll er versuchen, seine Flügel zurückzubekommen?

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Wer ist die Autorin?

Susan Ee war zunächst Anwältin, bevor sie beschloss, ihre Leidenschaft für die Literatur zu ihrem Beruf zu machen. Sie studierte Kreatives Schreiben in Stanford und Clarion West und arbeitet nun als Autorin und Filmemacherin. Sie lebt in San Francisco, Kalifornien.

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Wie fand ich es?


> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Heyne Verlag zur Verfügung gestellt. <

ACHTUNG! TEIL EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

"Angelfall" hinterließ den Leser in einer völlig zerstörten Welt, die doch wieder ein klein wenig ins Lot geraten zu sein schien - Penryns Familie war wiedervereint. Dass dies jedoch nur der Anfang des Grauens der Apokalypse war, ist nicht weiter überraschend.

Um emotionale Momente zu erzeugen weiß die Autorin sehr gut mit Subtilität zu arbeiten, wodurch man mitfühlt, ohne das überdramatisiert wird oder die eigentliche Handlung in Vergessenheit gerät, dies fiel mir bereits im ersten Buch auf das ich von ihr las. Speziell Penryns Reaktion auf die Veränderungen die mit ihrer Schwester geschahen, und deren Ergründung ein großer Aspekt dieser Fortsetzung ist, war gleichzeitig beeindruckend authentisch und ein heftiger Schlag in die Magengrube.

Die Beziehung zwischen Penryn und Raffe, diesmal in ein wenig kleinerem Umfang Teil der Geschichte, weiß weiter zu überzeugen. Die Szenen der beiden bleiben rar gestreut und ihre Interaktion authentisch in ihrer Entwicklung. Die beiden werden nicht auf ihre Anziehung zueinander reduziert, dennoch kann man mitempfinden, wie nahe sie sich stehen. Auch die Bindung zwischen Penryn und ihrer komplizierten Familie bleibt insgesamt interessant und nachvollziehbar, und ich bin speziell in Bezug auf ihre Mutter gespannt, wohin die Geschichte führen wird.

Aber natürlich kommt auch die Apokalypse nicht zu kurz. Ein paar Handlungsstränge werden aufgelöst, die meisten jedoch weiter miteinander verstrickt. Langsam zeichnen sich die Hintergründe der Engel ab, was sie als Gegner jedoch nicht weniger bedrohlich macht. Die Stimmung bleibt düster und eine scheußliche Erkenntnis über die finsteren Pläne von Penryns Gegnern folgt auf die andere. Die Geschichte zieht Konsequenzen aus sich selbst, nichts wird schön geredet.

Besonders überzeugt haben mich neben den Kampfszenen auch die Umstände, unter welchen die Überlebenden sich durch die von Engeln zerstörte Welt schlagen. Wer "Die 100" gesehen hat, kann sich vorstellen was ich meine. Gleichzeitig zu überleben und nicht ein Stück seines Mitleids, seiner Menschlichkeit und Gnade zu verlassen scheint manchmal unmöglich. Es wird nicht moralisch schwarz und weiß gemalt, sondern Zwischenstufen werden gelebt in einer Welt ohne Kompromisse. Dies verschärft die Spannung und bringt gleichzeitig zum Nachdenken - was würde man selbst tun wenn man in Xs Lage wäre?

Eine vielversprechende, spannende Fortsetzung, die die Stärken des ersten Buchs weiter ausbaut und auch mit neuen, vielversprechenden Ideen aufwarten kann! Ich hoffe auch Buch 3 der "Angelfall"-Trilogie wird bald übersetzt!

 bisSterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Heyne Verlag und das Bloggerportal Randomhouse!

Freitag, 17. März 2017

Silber: Das zweite Buch der Träume

Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 416
Verlag: Fischer FJB
ISBN: 978-3-8414-2167-8

Worum geht's?

Liv ist erschüttert: Secrecy kennt ihre intimsten Geheimnisse. Woher nur? Und was verbirgt Henry vor ihr? Welche düstere Gestalt treibt nachts in den endlosen Korridoren der Traumwelt ihr Unwesen? Und warum fängt ihre Schwester Mia plötzlich mit dem Schlafwandeln an?

Albträume, mysteriöse Begegnungen und wilde Verfolgungsjagden tragen nicht gerade zu einem erholsamen Schlaf bei, dabei muss Liv sich doch auch schon tagsüber mit der geballten Problematik einer frischgebackenen Patchwork-Familie samt intriganter Großmutter herumschlagen. Und der Tatsache, dass es einige Menschen gibt, die noch eine Rechnung mit ihr offen haben – sowohl tagsüber als auch nachts …

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Wer ist die Autorin?

Kerstin Gier ist Bestsellerautorin und schreibt überaus erfolgreiche Bücher für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Leser lieben die Romane besonders für ihren einmaligen Witz, ihren unvergleichlichen Erzählton und ihre perfekte Mischung aus Humor, Romantik und Spannung. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.

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Wie fand ich es?

ACHTUNG! DIESE REZENSION BEZIEHT SICH AUF BUCH 2 EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Gar nicht so wenig Zeit ist vergangen seitdem ich den ersten Teil dieser Reihe verschlungen habe, doch schon nach den ersten Sätzen war ich wieder ganz von Liv und ihren Abenteuern gefangen. Diese Geschichte zu lesen hat wirklich etwas von Träumen - man will gar nicht mehr aufwachen, hat man einmal damit angefangen.

Der Hauptgrund - der unglaubliche Humor den jede Seite einem geradezu ins Gesicht wirft! Das ist keinesfalls negativ gemeint, es war nicht übertrieben, im Gegenteil, einfach perfekt. Ich habe selten bei einem Roman so sehr gelacht, und gleichzeitig so gut mit den Figuren mitfühlen und gespannt auf die nächste Entwicklung lauern können. Dieser Balanceakt ist Kerstin Gier wirklich gut gelungen, und auch wenn tatsächlich handlungstechnisch nicht übermäßig viel passiert, machen dies für mich die Charaktere und der charmante Schreibstil einfach wett. Und davon, dass es überhaupt nicht spannend wurde, kann ja keine Rede sein. Stattdessen wurde Abwechslung geschaffen, und sowohl ernste als auch schlicht witzige Handlungsstränge wechselten sich ab und gingen ineinander über.

Liv ist weiterhin eine wahnsinnig coole Protagonistin, die sich selbst nicht so ernst nimmt, auch mal Blödsinn anstellt, aber sich auch behaupten kann und nie Angst vor einer Herausforderung hat. Was sage ich Angst, sie liebt die Abenteuer immer noch. Dass dies für sie Folgen hatte, genauso wie die Ereignisse des ersten Buchs (und die damit geschaffenen Feinde), machte die Geschichte um einiges authentischer. Auch das ihre Schwester Mia dieses Mal noch ein wenig mehr mit im Vordergrund stand hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe dieses junge taffe Mädchen und wie nahe sich die Schwestern stehen kann man sehr gut nachempfinden und miterleben.

Grayson und Henry gefallen mir weiterhin wahnsinnig gut. Henry... ja, was soll ich groß sagen. Er hat mich wieder begeistert, bleibt ein wenig undurchsichtig, doch seinem Charme kann man einfach nicht widerstehen und was man über ihn in diesem Buch erfährt, macht ihn nur noch faszinierender! (zu ein wenig Kritik zu diesem Aspekt weiter unten). Und Grayson ist ein Charakter mit dem ich mich wirklich schnell anfreunden konnte und er bietet einen guten Gegenpol zu seinen eher impulsiven Freunden, ohne langweilig zu werden. Ich bin gespannt, was für ihn im dritten Band noch wartet, denn auch er wird auf der Abschussliste bestimmter Leute nun höher gerückt sein - dabei wollte er sich aus dem eigentlichen Schlamassel ja heraushalten. Auch dies eine realistische und abwechslungsreiche Seite seiner Figur, denn das Träumen neben vielen Vorteilen auch Nachteile hat ist wohl unbestreitbar.

Über die meisten anderen Figuren will ich gar nicht viele Worte verlieren und am Ende noch zu viel verraten... sagen wir so, man wird einige bekannte Gesichter wiedersehen.

Ich muss allerdings sagen, Jasper (der in diesem Buch lediglich erwähnt wird) hat mir ein wenig gefehlt und Secrecy war ein wenig inaktiver als noch in Band 1, nach ihrem ersten großen Schlag hat sich um sie nicht viel getan. Außerdem blieb mir die Geschichte an einigen wichtigen Stellen - speziell was Henrys Familie und seine und Livs Beziehungsprobleme betraf - ein wenig zu sehr an der Oberfläche. Ich hoffe auf tiefer gehende Erklärungen und eine gründlichere Ergründung von Henry als Charakter im weiteren Verlauf der Geschichte. Denn auch wenn ich ihn als interessanten Charakter empfinde von dem ich gern lese, ist er immer noch ein sehr schwer fassbarer Charakter. Auch wenn das für mich als Leser gar nicht so schlimm ist, sondern sogar stellenweise sehr faszinierend, zu viel davon könnte wirklich nervtötend werden. Ich hoffe, das dritte Buch der Träume macht diesen Fehler nicht.

Dennoch ein wunderbarer Roman, den ich regelmäßig in der Mitte des Textes abbrechen musste, weil ich vor Lachen das Buch nicht mehr halten konnte. Humorvoll, mit liebenswürdigen größtenteils detaillierten und ausgefeilten Charakteren und einem angenehmen Schreibstil. Ich kann das Finale der "Silber"-Reihe kaum erwarten - auch wenn mich der Gedanke ein wenig wehmütig macht, dass diese wunderbare Geschichte schon so schnell wieder vorbei sein soll.

 bis Sterne

Samstag, 11. März 2017

Close up: Erregende Nähe

Autorin: Erin McCarthy
Seiten: 300
Verlag: Mira Taschenbuch
ISBN: 9783956499852

Worum geht's?

Allein mit einem sexy Bodyguard … Der aufregende neue Roman von New York Times-Bestsellerautorin Erin McCarthy!

Melanie hat genug von Männern! Kurz vor ihrem romantischen Liebesurlaub macht ihr Freund Schluss. Stattdessen schickt er sie mit seinem arroganten Bodyguard Hunter nach Mexiko. Und da wartet schon die nächste Katastrophe auf Melanie: Im Hotel muss sie sich mit Hunter ein Zimmer teilen. Natürlich will sie sich nach der großen Enttäuschung keinesfalls wieder auf einen neuen Mann einlassen – doch die glühende Sonne, der idyllische Strand und ihr muskulöser heißer Begleiter wecken in ihr bald unwiderstehlich sinnliche Fantasien …

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Wer ist die Autorin?

Erin McCarthy liebt das Schreiben von Büchern, besonders, wenn Humor, Sinnlichkeit und paranormalen Elementen verbunden werden. Ihre ersten Erfolge erzielte sie als Jugendbuchautorin unter dem Namen Erin Lynn mit der erfolgreichen Fantasy-Serie »Demon«. Mit ihrem Romanen hat Erin McCarthy bereits einige Bestsellerlisten für sich eingenommen und fährt mit ihren »Vegas Vampires« fort. Zusammen mit ihrer Familie lebt McCarthy in Ohio.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir vom Harper Collins/Mira Taschenbuch Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. <

Erin McCarthy ist mir schon länger ein Begriff, allerdings eher ihre New Adult/Young Adult Romane, als die "Close up"-Reihe. Doch irgendwie konnte ich mich nie dazu durchringen mich an ihnen versuchen - welche Leseratte kennt es nicht, dass die angefangenen Reihen ihr oder ihm über den Kopf zu wachsen drohen. Also habe ich mich, glücklicher Weise auch mit Unterstützung des Verlags, einmal an diesem Roman versucht. Auch wenn "Erregende Nähe" ebenfalls Teil einer Reihe ist, so sind sie inhaltlich offenbar völlig unabhängig voneinander.

Der Anfang war ein wenig stockend, und ich brauchte die ersten paar Kapitel um mich in die Welt die die Autorin hier erschaffen hatte hineinzufinden. Nicht ganz unverständlich vielleicht, schließlich beginnt die Geschichte auf einem Flughafen voller nackter Leute. Warum müsst ihr natürlich selbst herausfinden, aber da so ganz ohne Einleitung in die Handlung gesprungen wurde, hat es ein wenig gebraucht, bis ich mich ganz auf den Roman einlassen konnte. Doch es hat sich gelohnt weiterzulesen.

Die Hauptfiguren Melanie und Hunter gefielen mir, sie ein Stückchen mehr noch als er. Dies lag jedoch nicht daran das er keinen glaubhaften Charakter abgegeben hätte oder eindimensional konzipiert wäre, mir ging lediglich wie manchmal auch Melanie seine machohafte Seite auf den Keks. Sie gaben jedoch alle beide interessante Erzähler ab, und es wurde mir auch durch die Er/Sie-Perspektive nicht wie anfangs erwartet erschwert, einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen. Sehr zugesagt hat mir, dem das häufig als Kritikpunkt in solchen Romanen auffällt, dass die beiden nicht gleich von "zum ersten Mal gesehen" auf "große Liebe" nach einer Portion Sex sprangen. Nein, die gegenseitige Anziehung wird nicht mit Liebe gleichgesetzt und auch gegen Ende, als die beiden sich auch emotional näher kommen, baut dies auf gemeinsamer Zeit und tatsächlicher Entwicklung.

Der eine oder andere könnte sicherlich noch aus einem anderen Grund von diesem Buch enttäuscht sein, der mir jedoch zugesagt hat - für einen erotischen Roman "fehlt" die Masse an erotischen Szenen. Versteht mich nicht falsch, es gibt sie, aber weitaus mehr Szenen beschäftigen sich mit den Hauptfiguren, ihrer langsam entstehenden Verbindung, ihren eigenen Schicksalen. Auch wenn die sexuelle Anziehung zwischen ihnen immer mit zu spüren ist, so ist das Buch doch viel mehr als das.

Die Offenheit der beiden Figuren, ihr Zusammenspiel und ihre Ehrlichkeit gegenüber dem jeweils anderen hat sehr dabei geholfen, ihnen ihre Chemie und ihre Gefühle abzukaufen. Man kann geradezu spüren, wie sie in ihrer Interaktion aufgehen und es werden sowohl amüsante als auch ernste Szenen verknüpft. Dadurch kommt nie Langeweile auf, und man lernt auf eine authentische Weise gemeinsam mit ihnen verschiedene Facetten von Melanie und Hunter kennen. 

Insgesamt ein Buch, dass mir überraschend sehr zugesagt hat. Ja, es gab ein paar Mankos, aber welche über die man hinwegsehen konnte und die einen nicht davon abhielten, alles in allem wirklich Spaß beim Lesen zu haben und mit den beiden mitzufiebern. Ich habe nach der Lektüre definitiv vor, noch mehr von Erin McCarthy zu lesen!

 Sterne

Vielen Dank für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars an das Harper Collins Bloggerportal und den Mira Taschenbuch Verlag!