Sonntag, 31. Dezember 2017

Was war los im Dezember?

Zugegeben, zum Lesen bin ich seltener gekommen in diesem Monat als ich mir gewünscht hätte - andererseits habe ich dafür einiges andere geschafft. Ich musste dieses Jahr alles in allem Prioritäten setzen, und auch wenn ich den Dreh WIE noch nicht ganz raus habe, irgendwie bin ich durchgekommen. Das wird dann wohl auch mein unspektakulärer Vorsatz für 2018: Irgendwie durchkommen und viel Spaß haben.
Aber kommen wir erst mal zum letzten Spaß mit Büchern in diesem Jahr. Serien habe ich gegen Ende des Jahres allerdings kaum geschaut - größtenteils Wiederholungen von z.B. "Jane the Virgin" u.ä., aber da ich auch zum Bloggen kaum gekommen bin war mir das nicht wirklich einen Post wert... ab Januar allerdings geht es wieder ans Eingemachte und ich teile neue Filme und Serien mit euch :) Ich gehe auch mit einigen angefangenen Büchern und Rezensionsexemplaren ins Jahr 2018 - nicht meine Idealvorstellung, aber es ist, wie es ist. Apropos, zweiter Vorsatz: Entspannung in Bezug aufs Lesen, das hat sich im vergangenen Jahr als der beste Ansatz erwiesen, um die Geschichten auch wirklich genießen zu können.

GELESEN
- Ava Dellaira: Love Letters to the Death (beendet)
- Kiera Cass: The Heir
- Margot Lee Shetterley: Hidden Figures (beendet)
- Alina Bronsky: Nenn mich einfach Superheld (beendet)
- Hermann Vinke: Das kurze Leben der Sophie Scholl
- Kiera Cass: The Crown
- Alan Bradley: Flavia de Luce 8 Mord ist nicht das letzte Wort (begonnen)
- Jennifer Mathieu: Moxie (begonnen)
- Anna Banks: Nemesis (begonnen)

GESCHRIEBENE REZENSIONEN
- Ava Dellaira: Love Letters to the Death
- Kiera Cass: The Heir
- Bianca Iosivoni: Der letzte erste Kuss
- Margot Lee Shetterley: Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
- Alina Bronsky: Nenn mich einfach Superheld
- Kiera Cass: The Crown
- Hermann Vinke: Das kurze Leben der Sophie Scholl

GESEHEN
- Woche 37
- Woche 38 (nichts Neues geschaut)
- Woche 39 (nichts Neues geschaut)
- Woche 40 (nichts Neues geschaut)

An euch alle: Guten Rutsch ins neue Jahr!

[3x3] Eine Prinzessin und Superhelden - fiktive und echte

Autorin: Alina Bronsky
Seiten: 240
Verlag: KiWi
ISBN: 978-3-462-04462-1

Worum geht's?

Marek traut seinen Augen nicht, als er den Gruppenraum im Familienbildungszentrum betritt: ein Stuhlkreis mit sechs versehrten Jugendlichen, geleitet von einem unrasierten Guru mit sanfter Stimme und langem Haar. Ausgerechnet eine Selbsthilfegruppe! Marek dachte, er würde eine Lerngruppe fürs externe Abitur besuchen, und will mit der »Krüppeltruppe« nichts zu tun haben – doch schon ist er mittendrin und sein Leben steht Kopf.

Quelle

Wer ist die Autorin?

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Ihr Debütroman »Scherbenpark« wurde zum Bestseller, fürs Kino verfilmt und ist inzwischen beliebte Lektüre im Deutschunterricht. Es folgten die Romane »Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche« und »Nenn mich einfach Superheld«. »Baba Dunjas letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert. Die Rechte an Alina Bronskys Romanen wurden in 15 Länder verkauft. Sie lebt in Berlin.

Quelle

Wie fand ich es?

Wie ich es nach meinen ersten Romanen von Alina Bronsky bereits erwartet habe, ist der Schreibstil und die gesamte Atmosphäre des Buchs etwas sperrig, verrückt und speziell. Das sorgt einerseits dafür, dass es unglaublich faszinierend ist, die Geschichte weiterzuverfolgen - sie erscheint wie eine große Chiffre.

Das betrifft vor allem die Charaktere. Sie tuen fast weh, die Figuren. Sie verwirren und reagieren unerwartet, und auch wenn die Geschichte deshalb wohl nicht jedem Leser zusagen wird, mir hat sie genau deshalb gefallen. Die Akteure der Handlung sind alles andere als perfekt, ja teils nicht einmal sympathisch - allerdings trotzdem spannend.

Vor allem Marek, den Protagonisten, zu mögen fiel mir anfangs schwer, doch das lag auch im Sinn der Autorin. Er soll als genau so sperrig und innerlich verwundet erscheinen wie er ist, andernfalls wäre seine Entwicklung nicht so faszinierend wie sie ist. Sie verläuft keineswegs stufenlos, aber dafür sehr authentisch.

Fazit: Eine besonderer, ungewöhnlich geschriebener und ungewöhnlich erzählter Roman, den man nicht einfach nebenher lesen kann, sondern ihn geradezu erleben muss. Es ist keine "Alles ist gut"-Geschichte, nicht einmal eine "Alles wird gut"-Geschichte, aber ich habe sie gern gelesen - zu empfehlen!

 Sterne

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Autorin: Kiera Cass
Seiten: 288
Verlag: Harper Teen
ISBN: 9780062392183

Worum geht's?

In The Heir, a new era dawned in the world of The Selection. Twenty years have passed since America Singer and Prince Maxon fell in love, and their daughter is the first princess to hold a Selection of her own.

Eadlyn didn’t think she would find a real partner among the Selection’s thirty-five suitors, let alone true love. But sometimes the heart has a way of surprising you…and now Eadlyn must make a choice that feels more difficult—and more important—than she ever expected.

Quelle

Wer ist die Autorin?

Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Die Idee zu den ›Selection‹-Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten ...
Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat es Kiera Cass weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft.

Quelle

Wie fand ich es?

Und damit wäre ich auch schon am Ende dieser Reihe angekommen... Wie schon "The Heir" habe ich dieses Buch schnell gelesen, mich oft sehr gut unterhalten gefühlt und mit den Figuren mitgefiebert.

Ich war insgesamt wirklich gespannt, wie die Autorin ihre Geschichte auflösen würde - nicht nur auf Eadlyns Wahl sondern auch in Bezug auf die politischen Vorgänge in Illea. Rein realitätsbezogen bin ich ein politischer Mensch, sodass mir die Kritik an der Monarchie und die Probleme auf die Eadlyn stößt je mehr sie versucht die Konflikte in ihrem Land zu lösen durchaus interessant vorkamen. Zugegeben, es ist ein wenig einfach gelöst wurden.

Zugegeben, manches an dieser Geschichte wirkte schlussendlich etwas einfach bearbeitet - aber irgendwie macht es ein wenig den Charme der von Kiera Cass geschaffenen Welt aus. Besonders die Charaktere helfen ungemein, dass solche kleinen Kritikpunkte nicht allzu schwer wiegen. Besonders Eadlyns Entwicklung und ihre Beziehung zu den Jungs und ihrer Familie konnte mich berühren - eine wunderbare Protagonistin, von der ich gerne noch viel mehr gelesen hätte!

Ich hätte es wirklich nicht gedacht, aber hiermit gäbe ich es zu: Insgesamt hat mich die Dilogie von Kiera Cass besser unterhalten und vor allem mehr zum Nachdenken und Mitfühlen gebracht als ich vorher angenommen hätte.

 bis Sterne

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DAS KURZE LEBEN DER SOPHIE SCHOLL
[aus irgendwelchen Gründen kann das Cover nicht abgebildet werden]

Autor: Hermann Vinke
Seiten: 224
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473-38047-3

Worum geht's?

Am 22. Februar 1943 wurde die 21-jährige Sophie Scholl hingerichtet. Sie war Mitglied der "Weißen Rose", einer Studentengruppe, die mit Flugblättern zum Widerstand gegen Hitler aufgerufen hatte. Hermann Vinke beschreibt ihr Leben in Form von Dokumenten, Zeugenaussagen, Briefen und Fotos.


Wer ist der Autor?

Hermann Vinke, geboren 1940, studierte Geschichte und Soziologie in Hamburg. Er war Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen und Auslandskorrespondent für die ARD und den WDR. Seit 2000 ist er ARD-Korrespondent für Osteuropa/Baltikum. Vinke ist Autor preisgekrönter Sachbücher, u. a. erhielt er für Das kurze Leben der Sophie Scholl den Deutschen Jugendbuchpreis. Im Arche Verlag erschien zuletzt Fritz Hartnagel: Der Freund von Sophie Scholl. Hermann Vinke lebt in Bremen und Berlin.


Wie fand ich es?

"Das kurze Leben der Sophie Scholl"... ja, kurz war es, aber was für eins! 

In diesem kleinen Büchlein bekommt man als Leser ein sehr umfassendes Bild dieser jungen Frau - umfassend deshalb, weil ihre Geschichte von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Sie wird nicht nur als Widerstandskämpferin und Rebellin gezeigt, sondern auch als Schwester, als Tochter, als Studierende und als Freundin.

Sehr fasziniert haben mich auch ihre Bilder und die Fotografien, die neben Zeitzeugenberichten bzw. Berichten von Bekannten und Freunden Sophies durch die Geschichte führen. Ein lebendiges Abbild ihres Lebens, ihrer Gedanken und ihrer Werte wird gezeigt und dadurch auch eine Art Appell an den Leser gerichtet. Egal unter welchen Umständen, Sophie Scholl stand - auch im Angesicht des Todes - für ihre Werte, für Würde, für das Gute an das sie glaubte, für all das ein.

Es ist schwierig, dieses Buch zu bewerten - es ist kein Roman, sondern ein Bericht. Empfehlen kann ich "Das kurze Leben der Sophie Scholl" aber definitiv. So wichtig es ist, sich an all die Schrecken der NS-Zeit zu erinnern! 

 bis Seiten

Sonntag, 17. Dezember 2017

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen

Autorin: Margot Lee Shetterley
Seiten: 400
Verlag: Harper Collins
ISBN: 9783959676434

Worum geht's?

1943 stellt das Langley Memorial Aeronautical Laboratory der NACA,die später zur NASA wird, erstmalig afroamerikanische Frauen ein. „Menschliche Rechner“ - unter ihnen Dorothy Vaughan, die 1953 Vorgesetzte der brillanten afroamerikanischen Mathematikerin Katherine Johnson wird. Trotz Diskriminierung und Vorurteilen, treiben sie die Forschungen der NASA voran und Katherine Johnsons Berechnungen werden maßgeblich für den Erfolg der Apollo-Missionen. Dies ist ihre Geschichte.

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Wer ist die Autorin?

Margot Lee Shetterly ist eine unabhängiger Wissenschaftlerin und bekam einen Zuschuss der Alfred P. Sloan Foundation, um für "Hidden Figures" recherchieren zu können. Derzeit forscht sie für ihr „Human-Computer –Project“, ein digitales Archiv der Geschichte der weiblichen „menschlichen Computer“ in der NASA. Sie lebt in Hampton, Virginia und Valle de Bravo, Mexiko.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Harper Collins Verlag zur Verfügung gestellt. <

Nach dem großen Hype um den Kinofilm konnte ich gar nicht anders, als mich von diesem Buch angesprochen zu fühlen - und habe mich wirklich am Riemen gerissen, den Film nicht zu schauen, bevor ich fertig gelesen habe. Manchmal fiel es mir schwer - auch weil sich "Hidden Figures" ab und an zog.

Denn dieses Buch ist eindeutig mehr Bericht als Roman, weswegen es mir anfangs ein wenig schwer fiel hineinzufinden. Das Markante, Besondere ist eindeutig die beeindruckende Recherchearbeit die dahinter steckt. Margot Lee Shetterley hat unübersehbar einiges an Arbeit in die Ergründung der historischen Ereignisse gesteckt und alle Quellen sind im Anhang nachprüfbar. Sie hat sich hier also nicht irgendetwas aus den Fingern gesogen, sondern alles belegbar erforscht und ein umfangreiches Bild der Zeit des zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs geschaffen.

Dabei schafft sie es die Begebenheiten nicht einfach nur herunterzurattern sondern zu verknüpfen, verschiedene Handlungsstränge ineinander zu verweben und zu verknüpfen, und damit eine logische Kritik der Zeitumstände zu schaffen. Denn um die Probleme und Fehler der USA in dieser Zeit, die sich im Kern bis heute gehalten haben, geht es vor allem. Insbesondere um Rassismus und Segregation - und die mutigen Frauen (und, in diesem Buch eher im Hintergrund stehend, aber durchaus einbezogenen) und Männer, die ihren eigenen Weg gegangen sind und Geschichte - egal wie unerkannt - geschrieben haben.

Sehr interessant und wahrscheinlich sehr authentisch empfand ich den beschriebenen Konflikt der Afroamerikaner vor allem zur Zeit des Kalten Kriegs - sie kämpften nicht nur an einer Front, außerhalb des Landes gegen den erklärten Gegner Sowjetunion, sondern auch in ihrem Land um Gleichberechtigung. Beziehungsweise stellte sich die Frage - können sie für die Werte der "amerikanischen Demokratie" kämpfen, wenn sie ihnen teils versagt bleiben?

Die Autorin stellt wichtige Fragen und beschränkt sich dabei nicht nur auf die Aktionen gegen Afroamerikaner in de USA, sondern fasst mit kritischem Blick genauso außenpolitische Aktionen der USA ins Auge. Ich war wirklich positiv überrascht von der Reflektiertheit des Textes, ist es doch eher typisch für westliche Medien, in Ost-gegen-West-Themen wie  der Beurteilung des Kalten Kriegs klare Position zu beziehen.

Insgesamt ein wirklich lesenswerter Roman voller Informationen und interessanter Fakten, die zumindest mir bisher unbekannt waren - Geschichtsschreibung ist nun einmal sehr selektiv. Die Geschichten von Katherine Johnson, Dorothy Vaughan, Mary Jackson und vielen anderen Vergessenen werden hier erzählt und die Geschichte erwacht vor den Augen des Lesers wieder zum Leben. Sachlich, informativ und fesselnd - wenn man dem Buch eine Chance gibt.

 bis Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an Harper Collins!

Freitag, 15. Dezember 2017

Der letzte erste Kuss

Autorin: Bianca Iosivoni
Seiten: 512
Verlag: Lyx
ISBN: 978-3-7363-0414-7

Worum geht's?

Das größte Risiko, das beste Freunde eingehen können ...

Elle und Luke sind beste Freunde – und das ist auch gut so. Zu oft sind sie in der Vergangenheit verletzt worden, als dass sie noch an die große Liebe glauben würden. Doch dann ändert ein leidenschaftlicher Kuss alles. Und auf einmal ist es unmöglich, das heftige Prickeln zwischen ihnen noch länger zu ignorieren. Dabei wissen Elle und Luke, wie viel für sie auf dem Spiel steht. Und sie wissen auch, dass sie ihre Freundschaft mehr denn je brauchen ...

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Wer ist die Autorin?

Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni, geb. 1986, von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.

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Wie fand ich es?

Nach dem fantastischen ersten Buch und der Tatsache, dass mir Elle und Luke da schon als Nebenfiguren gefallen haben, war ich wirklich gespannt auf ihre Geschichte in "Der letzte erste Kuss".

Elle und Luke hatten mit Problemen zu kämpfen, die einerseits typisch und ein wenig vorhersehbar wirkten, doch wie sie damit umgingen und in die Geschichte integriert wurden, war erfrischend und spannend. Auch, weil sie wie Emery und Dylan mehr sind als ihre traumatischen Erlebnisse und Probleme. Die Balance zwischen ihren Charakteren und ihren Problemen wurde gehalten, und man lernte sie von verschiedenen Seiten kennen und lieben.

Und auch die Balance zwischen den beiden stimmt, zwischen Freundschaft und dem Potenzial für Mehr. Auch wenn jede gute Beziehung auf irgendeiner Art von Freundschaft oder zumindest einem gewissen gegenseitigem Verständnis beruht, ist es schwierig authentisch darzustellen, wie diese Grenzen wenn sie einmal feststanden wieder gebrochen werden. Bianca Iosivoni hat das meisterhaft gelöst, und besonders beeindruckend und liebenswert an Elle und Luke war immer, dass sie füreinander da sind und sich unterstützen - egal was sonst zwischen ihnen los war. Und auch die zaghafte Annäherung, alle Zweifel die sie zurückhielten und die Anziehung zwischen ihnen... es war so gut geschrieben, dass es sich echt anfühlte.

Apropos füreinander da sein - ich hätte a) gerne einen Luke ganz für mich, denn der Typ ist ja mal absolutes Gold und b) gerne einen Freundeskreis wie den der "Firsts"-Reihe. Besonders Tate und Elle in Kombination sorgen für wunderbare, witzige Szenen und ich hoffe auch in Band 3, der sich ganz um Tate drehen wird, wieder von den beiden zusammen lesen zu können. Insgesamt ist die Rolle der Freundschaft in diesem Buch toll, zwischen Elle und Luke und zwischen ihnen und den anderen gleichermaßen. Kleine und große Momente zeigen wie nah sie sich stehen und was sie miteinander und mit dem Rest der Gruppe verbindet, und ich wollte einfach immer mehr davon! (Will immer noch muss ich wohl sagen. Verdammt, ich kann nicht bis Mai warten!)

Durch die Wechsel in der Perspektive bekommt man beide Seiten der Geschichte und beide Figuren sehr nah und persönlich vorgeführt und kann gut mit ihnen mitfühlen - sowohl in den süßen, romantischen oder sexy Momenten, als auch in den traurigen. Und von denen gab es einige. "Der letzte erste Kuss" schreckt nicht davor zurück die ernsten, traurigen und komplizierten Seite zu zeigen - von Elle und ihren Eltern bis zu Luke und seinen Schuldgefühlen.

Insgesamt kann ich nur sagen - noch besser als der erste Teil! Ich habe mit Elle und Luke zusammen gelitten und gelacht, und hoffe, wie von Dylan und Emery in diesem Buch von diesem Paar im dritten Band der Reihe noch ein wenig mehr zu bekommen. Wem "Der letzte erste Blick" gefallen hat, der wird "Der letzte erste Kuss" lieben! Toller Schreibstil, so viel prickelndes Gefühl und sympathische, komplexe Protagonisten!

 Sterne

Dienstag, 12. Dezember 2017

The Heir

Autorin: Kiera  Cass
Seiten: 384
Verlag: Harper Teen
ISBN: 9780062349866

Worum geht's?

A new era dawns in the world of Kiera Cass’s #1 New York Times bestselling Selection series

America and Maxon’s fairy-tale romance enchanted readers from the very first page of The Selection. Now find out what happens after happily ever after in this fourth captivating novel, perfect for fans of Veronica Roth’s Divergent, Lauren Oliver’s Delirium, or Renée Ahdieh’s The Wrath & the Dawn.
Twenty years ago, America Singer entered the Selection and won Prince Maxon’s heart. Now the time has come for Princess Eadlyn to hold a Selection of her own. Eadlyn doesn’t expect anything like her parents’ fairy-tale love story...but as the competition begins, she may discover that finding her own happily ever after isn’t as impossible as she’s always thought.

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Wer ist die Autorin?

Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Die Idee zu den ›Selection‹-Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten ...
Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat es Kiera Cass weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft.

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Wie fand ich es?

Zugegeben, geringe Erwartungen trifft ziemlich gut, was ich mit diesem Buch in Verbindung brachte, bevor ich es las. Die ersten drei Teile der Selection-Reihe sprachen mich so gar nicht an, und einige Rezensionen bestätigten meine Befürchtung einer recht oberflächlichen, unreflektierten Geschichte. Doch auch wenn mich von "The Heir" die Prämisse zu sehr überzeugte, um nicht zu versuchen es zu mögen... so richtig daran glauben konnte ich nicht. Ich hatte vor allem ein wenig Angst, dass sich Eadlyn als eine totale Möchtegern-Prinzessin erweisen würde. Nicht pflichtbewusst, sondern arrogant und verzogen.

Und zugegeben, sie hat ihre Ecken und Kanten, aber dass sie eine Prinzessin ist, habe ich ihr durchweg abgekauft. Ein großes Plus dafür! Aufgrund ihrer Beschreibung entschloss ich mich, diesem Spin-Off eine Chance zu geben, und ich habe es nicht bereut. Viele haben sie als selbstsüchtig, naiv und anderes bezeichnet, und dass ihre Persönlichkeit "schwierig" sei - aber viel mehr als eine unabhängige, facettenreiche Figur ist sie nicht. Dass das manchen nicht passt, nun gut. Ich empfand sie, mit all ihren Fehlern, als erfrischend und sympathisch.

Genauso wie die Kandidaten -  nun, sagen wir die relevanten von ihnen. Besonders passend empfand ich, wie sie alle auf unterschiedliche, nicht zwangsläufig romantische Weise Eadlyn beeinflussen und ihr dabei helfen, über sich hinaus zu wachsen. Denn der romantische Konflikt steht zum Glück nicht im Vordergrund, viel mehr die charakterliche Entwicklung der Protagonistin und wie sie sich weiterentwickelt - denn nicht nur in der Liebe hat sie keine Erfahrungen, viel wichtiger, zwischenmenschlich hapert es generell. Dass so keine Liebe-auf-den-ersten-Blick-Geschichte angefangen wurde, den Jungs aber dennoch ganz unterschiedliche, wichtige Plätze in ihrem Leben zukamen, hat mir sehr gefallen.

Ihre Eltern allerdings, besonders America, wurden mir aber einfach nicht sympathisch - ihr Vater war wenigstens noch nachvollziehbar, aber America... nein. Eine weitere Bestätigung für mich, dass es eine gute Idee war, Band 1 bis 3 zu überspringen. Auch wenn ihre Beziehung zu Eadlyn jeweils sehr interessant ist darin die Hauptfigur zu motivieren. Die gesamte Familiendynamik der Schreaves gefiel mir sehr gut, vor allem die Interaktionen der Geschwister waren immer schön zu lesen.

Nach "Love Letters to the Death" habe ich mit "The Heir" auch mein nächstes englisches Buch im Dezember gelesen - vielleicht liegt es also daran, dass ich mich langsam daran gewöhne, oder die Sprache ist hier wirklich einfach gehalten. Das ist nicht unbedingt negativ gemeint, denn auch wenn keine groß eloquenten Wortspiele warten, unterhaltsame Dialoge und sowohl witzige als auch ernste Szenen schaffte Kiera Cass auch so.

Ich würde mir öfter so positive Überraschungen bei Büchern wünschen! Sicher, das Buch ist nicht perfekt, hat hier und da ein paar langatmige Szenen und der Schluss war mir etwas zu knapp geraten, aber ich werde "The Crown" auf jeden Fall lesen. Denn ich hatte mit dem Buch Spaß, habe die Hauptfigur ins Herz geschlossen und es konnte mich insgesamt wirklich gut unterhalten!

 bis Sterne

Sonntag, 10. Dezember 2017

[Gesehen] Woche 37


DARK (Staffel 1 Folge 10)
Wow! Ich habe mir diese Folge nicht ohne Grund aufgehoben (nun, nicht besonders lang aber immerhin). Mir war so, so klar wie es mir danach gehen würde - genau das trat ein. Es war eine emotionale Achterbahn und hat mir meine Gehirnwindungen gefühlt noch drei Mal verknotet irgendwie die Zusammenhänge zu erkennen... nur, um dann herauszufinden, dass doch wieder alles anders war als gedacht. Verdammt, eine wirklich gute Mystery-Serie!!

WYNONNA EARP (Staffel 1 Folge 2 und Folge 3)
Die Serie nimmt wirklich Fahrt auf und ich freue mich jetzt schon darauf weiterzuschauen! Die ganzen Figuren zeigen sich erst jetzt richtig und ich konnte sich recht schnell ins Herz schließen, besonders Wynonna und Dolls, aber auch von Nicole würde ich gern mehr sehen. Der eigentliche Konflikt hat immer noch einen mysteriösen Touch - aber vor allem für die Dynamik innerhalb der Hauptfiguren werde ich die Serie sicher weiterverfolgen.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

[Gesehen] Woche 35 & 36


ALIAS GRACE (Staffel 1 Folge 2 bis Folge 6)
Die Geschichte nimmt Geschwindigkeit auf, und mein Gott, sie wird spannend! Man wird emotional absolut einmalig aufgewühlt, und nie ist etwas gewiss. Die eindrückliche Kameraführung, die spannenden Verstrickungen die schlussendlich zu den Morden geführt haben, die wunderbar facettenreichen Schauspieler... all das macht die Serie spannend bis zum geht nicht mehr, und ich konnte es nicht erwarten auch die letzte Folge zu sehen! Die "Eskalation" beider Figuren stand bevor, in Vergangenheit und Zukunft... aber das Finale war ganz anders, als ich erwartet hätte. Unerwartet, aber überaus passend - und tragisch. Eine faszinierende Serie!

DARK (Staffel 1 Folge 1 bis Folge 9)
Die erste deutsche Netflix-Produktion - das konnte ich mir nicht entgehen lassen, und bin sogar über meinen Schatten gesprungen, Horror und Spannung zurzeit eigentlich eher zu meiden. "Alias Grace" war mir eigentlich schon düster genug xD Aber nun ja, ich habe es gewagt - und bereue es nicht. Nicht nur ein wunderschönes Intro hat die Serie (wirklich, sowohl Song als auch Bilder sind klasse - insgesamt hat die Serie wirklich tolle Bilder zu bieten), sie ist auch spannend, düster und auf gewisse Weise trotzdem emotional packend. Schon die erste Viertelstunde hat mich absolut überzeugt, und das obwohl Mystery ja weniger mein Genre ist - eine Serie, die süchtig macht! Ich kann es nicht mehr erwarten, die letzte Folge auch noch zu sehen!

Love Letters to the Death

Autorin: Ava Dellaira
Seiten: 323
Verlag: Hot Key Books
ISBN: 9781471402883

Worum geht's?

Sometimes the best letters are the ones that go unanswered

It begins as an assignment for English class: write a letter to a dead person – any dead person. Laurel chooses Kurt Cobain – he died young, and so did Laurel's sister May – so maybe he'll understand a bit of what Laurel is going through. Soon Laurel is writing letters to lots of dead people – Janis Joplin, Heath Ledger, River Phoenix, Amelia Earhart… it's like she can't stop. And she'd certainly never dream of handing them in to her teacher. She writes about what it's like going to a new high school, meeting new friends, falling in love for the first time – and how her family has shattered since May died.

But much as Laurel might find writing the letters cathartic, she can't keep real life out forever. The ghosts of her past won't be contained between the lines of a page, and she will have to come to terms with growing up, the agony of losing a beloved sister, and the realisation that only you can shape your destiny.

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Wer ist die Autorin?

Ava Dellaira ist Absolventin des Iowa Writers’ Workshop, an dem sie als Truman Capote Stipendiatin teilnahm. Sie wuchs in Albuquerque, New Mexiko auf. Ihren Bachelor machte sie an der Universität von Chicago. Sie glaubt, dass Love Letters to the Dead seinen Anfang nahm, als sie das zweite Mal in ihrem Leben ein Album kaufte –, Nirvanas In Utero – es sich in Schleife anhörte und dabei ihr Tagebuch vollschrieb. Heute lebt Ava Dellaira in Santa Monica, ist in der Filmbranche tätig und arbeitet an ihrem zweiten Roman.

avadellaira.com

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Wie fand ich es?

Ich habe eine ganze Weile gebraucht um dieses Buch zu beenden - nicht, weil es schwierig zu lesen oder sehr kompliziert aufgebaut wäre, sondern weil es sich wie etwas ganz Besonderes anfühlte. Wie eine ganz besondere Erfahrung, die ich auskosten wollte. Nach Beenden von "Love Letters to the Death" kann ich bestätigen, dass das der Fall ist - es ist ein außergewöhnlicher und unglaublich berührender Roman.

Nachdem ich das Fazit so ein wenig vorgezogen habe, kommen wir zu den ausführlichen Erklärungen warum mich diese Lektüre so überzeugen konnte. Aspekt Nummer 1 ganz klar: Hauptfigur Laurel. Je mehr ich über sie und das Buch insgesamt nachdenke, desto mehr schließe ich sie und ihre Geschichte ins Herz. Wahrscheinlich, weil sie war, was vielen Figuren in ähnlichen Geschichte nicht erlaubt wird zu sein - mehr als die Tragödie. Aber Laurel ist mehr als ihre Geschichte, sie fühlt sich authentisch und ehrlich an. Ich konnte ehrlich mit ihr mitfühlen und sie verstehen, während auch andere Figuren dreidimensional gestaltet sind und Raum in der Geschichte bekommen. Auch sie werden nicht nur durch Laurels Geschichte definiert, sie durchleben ihre eigenen, wodurch sich das Buch viel runder und realistischer anfühlte, sowie Laurels Beziehung zu jedem von ihnen.

Sehr positiv aufgefallen ist mir auch der Aufbau der Geschichte. Die Tatsache, dass der Roman in Briefen erzählt ist, schafft interessante Möglichkeiten für Laurel, zu berichten und relevante Momente herauszupicken, wodurch man nicht nur die Ereignisse kennen lernt, sondern durch die Art wie sie erzählt werden, auch sie als Figur einem noch ein wenig mehr ans Herz wächst. Und auch, weil so nur Stück um Stück Informationen enthüllt werden, wurde ich umso mehr von den Offenbarungen und der Entwicklung der Handlung getroffen. Nicht, weil ich mir nicht etwas dieser Art gedacht hätte - aber es hat mich überrascht, wie sehr es der Autorin gelungen ist, mich mit dieser Geschichte zu treffen. Der Art, wie Laurel sich langsam ihren Gedanken, ihren Hoffnungen und ihren Ängsten stellen muss, die Art, wie sie dabei strauchelt.

Vielleicht hat die Tatsache, dass ich das Buch auf Englisch gelesen habe (deshalb ist der Klappentext hier auch Englisch angegeben), auch eine ganze Menge ausgemacht dabei, wie real ich dieses Buch mitempfunden habe. Ava Dellaira kann definitiv mit Worten umgehen, und ich hätte gefühlt jeden zweiten Satz als Zitat für meinen Blog aufschreiben können. Nun sind es "nur" vier geworden - schaut doch mal auf die Seite, wenn euch interessiert welche Aussagen mich besonders zum Nachdenken gebracht haben, so sehr, dass ich sie hier festhalten will.

"Love Letters to the Death" hat mich so oft zum Weinen gebracht, dass ich irgendwann aufgehört habe zu zählen. Irgendwann nicht mehr nur in den traurigen Momenten, sondern praktisch pausenlos. Emotional gefangen trifft gut, wie es mir mit diesem Buch erging. Es fing mich ein und ließ nicht mehr los. In der Hoffnung, dass es anderen Lesern auch so geht, kann ich diese wunderbar erzählte, emotionale Geschichte nur empfehlen und schwöre hiermit, alles zu lesen, was Ava Dellaira je zu Papier bringt!

 Sterne