Freitag, 3. Juni 2016

Die alltägliche Logik des Glücks

AutorIn: Alain Gillot
Seiten: 288
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-7341-0339-1

Worum geht's?

Manchmal ist das Leben genial einfach – oder einfach genial ...

Victor, der einsame Trainer einer Fußballmannschaft, freut sich nicht, als seine Schwester ihren Sohn Leonard bei ihm zurücklässt. Jedes Wiedersehen mit ihr weckt schmerzhafte Erinnerungen, und sein Neffe ist einfach seltsam. Er spricht kaum und spielt gegen sich selbst Schach. Als Leonard ihm auch noch altklug sagt, Fußball sei simpel, platzt Victor der Kragen. Fußball ist mehr als ein Ball und elf Männer, es ist eine Kunst! Und während Onkel und Neffe sich gegenseitig die Welt erklären, werden aus Fremden Freunde, aus Einzelgängern eine eingeschworene Gemeinschaft – und aus zwei Einzelleben wird eine gemeinsame Geschichte …

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Wer ist der Autor?

Alain Gillot, geboren 1952, ist ein Tausendsassa. Er übte viele Tätigkeiten aus, bevor er seinen Traum vom Schreiben verwirklichen konnte – er war u.a. Holzfäller und LKW-Fahrer. Er schrieb zuerst Sportartikel, bis er seine Leidenschaft fürs Reisen und andere Kulturen entdeckte. Daraufhin wurde er Auslandskorrespondent. Seitdem er aus seinen vielen Reisen zurück ist, arbeitet er als Drehbuchautor fürs Kino. »Die alltägliche Logik des Glücks« ist sein erster Roman.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir vom blanvalet Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. <

Manchmal bin ich einfach in der Stimmung für ruhigere, nachdenkliche Geschichten, ich glaube das geht einigen Lesern so. Es muss nicht immer Action pur und krasse Dramatik sein, manchmal reichen alltägliche Dinge aus um für ein paar Stunden von den Buchstaben verzaubert zu werden - und genau das schafft "Die alltägliche Logik des Glücks".

Es ist kein langes Buch, und auch wenn mir doch an einigen Stellen die Handlung etwas zu kurz abgefertigt und überhetzt vorkam, insgesamt passt das Sprichwort In der Kürze liegt die Würze ziemlich gut auf die Geschichte. Das liegt größtenteils wohl am fantastischen Schreibstil Alain Gillots. Er erschafft keine großen Gleichnisse, baut nicht auf umfangreiche Sprachbilder und komplizierte Satzgebilde, aber er schafft es aus einfachen Begebenheiten, simplen Dingen und Worten, etwas ganz Besonderes zu machen. Ich ganz persönlich kann es kaum erwarten, mehr von ihm zu lesen.

Die beiden Hauptcharaktere funktionieren wunderbar zusammen. (Allerdings eine kleine Frage am Rande - im Buch wurde die Figur stets Vincent/Vince genannt, warum steht auf dem Klappentext Victor? Ist das ein einfaches Versehen oder hat es eine Bedeutung, die ich irgendwie verpasst habe?! Also nicht verwirrt sein wenn ich in der Rezension jetzt von einem Vincent spreche, obwohl ein Stück weiter oben in der Rezension die Kurzbeschreibung etwas von einem Victor sagt.)

Jedenfalls, Vincent und Leonard. Die beiden entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander, und auch wenn sie aufgrund der Kürze der Geschichte nicht die langsame, behutsame Entwicklung durchleben die ich mir anfangs vorgestellt hätte, funktionieren sie als Team unglaublich gut, dadurch das sie aufeinander eingehen und trotz ihrer vielen Unterschiede Kompromisse finden, die ihnen eine Annäherung erlauben.
Auch die Nebenfiguren ergänzen die Handlung perfekt, besonders Catherine, die Psychologin an die sich Vincent wegen Leonard wendet, hat es mir wirklich angetan.

Ich kann die Geschichte nur jedem Leser empfehlen, der nichts dagegen hat wenn es mal etwas Ruhiger zugeht. Dies ist definitiv kein Buch der großen aktiven Handlung, es ist eine sehr intensive, gefühlsbetonte Geschichte. Ich bin ganz sicher kein Experte in Bezug auf die... ich habe keine Ahnung wie ich es nennen soll ohne zu spoilern, sagen wir, Leonards Besonderheit. Aber auch wenn ich fachlich keine Ahnung habe, empfand ich die Beschreibung seiner Art und Weise die Welt zu sehen ziemlich... interessant und auch passend, zumindest zu meiner Vorstellung davon wie Menschen wie Leonard die Welt sehen.

Alles in allem eine niedliche, tiefgehende Geschichte von zwei völlig verschiedenen Menschen, die durch gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit eine wundervolle Beziehung aufbauen und sich gegenseitig helfen. Das Buch hätte durchaus ein Stück umfangreicher sein können, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Richtung die die Handlung genommen hat und war vor allem vom letzten Teil der Geschichte sehr überzeugt. Eine klare Leseempfehlung!

 Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den blanvalet Verlag und das Bloggerportal Randomhouse!

3 Kommentare:

  1. Das passende Buch zur kommenden, erm EM? WM?
    Was steht gerade an?

    Na egal, der Titel gefällt mir schon ungemein.

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    1. Hallo,
      Ich glaube WM... aber ja, das Buch passt denke ich ganz gut dazu, selbst einem Nicht-Fußballjunkie wie mir hat der Fußballaspekt gefallen.

      Viele Grüße, Biene Ma

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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