Samstag, 25. November 2017

Das Lied von Eis und Feuer 4 Die Saat des goldenen Löwen

Autorin: George R.R. Martin
Seiten: 672
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-442-26821-4

Worum geht's?

Bürgerkrieg zerreißt das Reich Westeros, und der junge grausame König Joffrey Baratheon hält die Schwestern Sansa und Arya Stark als Geiseln, um ihren Bruder zur Treue zu zwingen. Während die ältere Sansa versuchen will, das beste aus der Situation zu machen, entscheidet sich Arya zur Flucht. Doch der Weg zu ihrer sicheren Heimat in Winterfell ist lang, und die verschiedenen Parteien, die im Bürgerkrieg aufeinanderprallen, sind nicht die einzige Gefahr für das junge Mädchen …

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Wer ist der Autor?

George R. R. Martin, 1948 in Bayonne, New Jersey, in den USA geboren, veröffentlichte seine ersten Kurzgeschichten im Jahr 1971 und gelangte damit in der amerikanischen Science-Fiction-Szene zu frühem Ruhm. Gleich mehrfach wurde er mit dem renommierten Hugo-Award ausgezeichnet. Danach war George R. R. Martin einige Jahre in der Produktion von Fernsehserien tätig, etwa als Dramaturg der TV-Serie "Twilight Zone". Erst im Jahr 1996 kehrte er mit einem Sensationserfolg auf die Bühne der Fantasy zurück: Mit dem ersten Band von "Das Lied von Eis und Feuer" setzte er einen Meilenstein in der modernen Fantasy und schuf ein gewaltiges Epos in bester Tolkien-Tradition: eine düstere, grausame, an das Mittelalter erinnernde Welt voller Intrigenspiele, Machtpolitik und Krieg, die die Leser packt und unerbittlich in ihren Bann zieht. [...]

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Wie fand ich es?

ACHTUNG! TEIL 4 EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Huh, unerwarteter Weise habe ich mich ein wenig schwer mit diesem Buch getan. Was wohl daran lag, dass mir viele Handlungsstränge schon von vornherein bekannt waren, wodurch es nicht mehr so "überraschend" war, aber dafür kann das Buch ja nichts. Viele Aspekte haben mich doch aber zum Weiterlesen bekommen, was man Teil 4 dann ja um so positiver anrechnen kann. Aber was denn nun? Keine Sorge, ich komme zum Punkt...

Die Handlungsstränge aus Band 3 "Der Thron der Sieben Königreiche" laufen hier weiter, und immer noch verdammt viele Könige durch die Gegend, die sich um besagten Thron zanken. Meinen bevorzugten Nachfolger auf dem Thron habe ich jedenfalls gefunden - Stannis Baratheon. Beziehungsweise Davos, aus dessen Sichtweise von Team Stannis her meist berichtet wird. Ich habe dieses ganze "Team" ziemlich spontan ins Herz geschlossen, sogar Melisandre (auch wenn sie verdammt gruslig ist) und hoffe noch mehr von ihnen in den kommenden Romanen zu erfahren.

Was ich von Theon halten soll weiß ich immer noch nicht, ehrlich. Und auch bei Tyrion schwankt meine Sympathie derzeit irgendwie. Beide ergänzen die Geschichte allerdings perfekt und ihre Kapitel sind zumeist spannend - was für mich eigentlich auf alle Perspektiven zutrifft. Diese Art der Erzählweise ist zwar etwas umständlich, aber für mich passt sie perfekt zur Geschichte, denn viele Facetten von Charakteren, Welt und Konflikten werden aufgezeigt - und das entspricht der ganzen Thematik des Buchs.

Auch die schon bekannteren Erzähler, vor allem Arya, werden einfach immer besser und auf die Probe gestellt. Sie und ihre Schwester Sansa stellen zwei völlig unterschiedliche, aber auf eine Art parallel verlaufende Handlungsstränge dar - und ich hoffe, dass sie irgendwann wieder aufeinander treffen. Bei diesen beiden Figuren fällt mir die Entwicklung unter Druck wirklich auf, die der Autor sehr geschickt in die Geschichte einwebt und durch ihre Entscheidungen zeigt. Weiter so! Auch ihr Bruder Bran wächst mir ans Herz und ich bin gespannt auf seine Entwicklung.

Doch noch einmal zurück zur Thematik. Mir gefällt wirklich immer mehr, wie die bekannteren Fantasystereotypen und Ideen genommen und ein Stück verdreht werden, sodass etwas ganz Neues dabei herauskommt. Ich hoffe, auch die bisher "Bösen" der Reihe kommen bald zu Wort, denn auch hinter ihre Fassaden und aufgebauten Stereotypen würde ich gern blicken. Denn so viel vor allem die Serie damit beworben werden mag, der Kern von "Das Lied von Eis und Feuer" sind nicht Vergewaltigung, Mord und Totschlag - sondern die facettenreichen, spannenden Figuren.

Ihr seht, ich wurde wieder überzeugt und kann "Die Saat des goldenen Löwen" zu lesen kaum erwarten. Der Schreib- und Erzählstil ist gewohnt gut, die Handlung gewohnt spannend, abwechslungsreich und unvorhersehbar und die Charaktere halten den Leser auf Trab und lassen beim Lesen in Frage stellen und mitfiebern.

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